Die Stadt kann darauf hoffen, dass bereits im kommenden Jahr die Umsetzung für insgesamt acht neue Sozialwohnungen in der Schlesierstraße realisiert werden. Aus dem kombinierten Investoren- und Architektenwettbewerb „Stockteil“ ging jetzt ein Entwurf hervor, der von der Jury einstimmig auf den ersten Platz gehoben wurde.
Das reine Wohngebäude weist insgesamt 20 Wohneinheiten auf, von denen acht sozial gefördert werden. Die anderen zwölf können frei vermarktet werden. Insgesamt wurden drei Arbeiten in dem Wettbewerb eingereicht.
Letzte Freifläche an der Schlesierstraße/Ecke Ostlandstraße
Das L-förmige Gebäude, das auf der letzten Freifläche an der Schlesierstraße/Ecke Ostlandstraße entstehen soll, hat eine drei- bis vierstöckige Höhe und liegt damit auf der Höhe der umliegenden Wohngebäude.
Besonderen Gefallen fand der Entwurf des Konstanzer Architekturbüros Schaudt, weil er eine innenliegende Freifläche mit einer hohen Schutzfunktion schafft. „Das könnte ein Treffpunkt für die gesamte Nachbarschaft sein“, befand Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht. Auch der vorhandene Baumbestand kann dort in Teilen erhalten werden.
Jury lobt „zurückhaltenden und ruhigen“ Entwurf
Als weitere Vorteile gegenüber den anderen beiden eingereichten Arbeiten sah die Jury die nach Süden ausgerichteten Balkone und den relativ geringen Flächenverbrauch. Das Gebäude benötigt rund 40 Prozent der insgesamt 1529 Quadratmeter großen Fläche. In der Tiefgarage bietet die Anlage Platz für 23 Fahrzeuge.
Auf den begrünten Flachdächern sind Photovoltaikanlagen geplant. „Von dem modernen, zurückhaltend und ruhigen Gebäude war die Jury sehr angetan“, sagte Thomas Nöken.
Dabei war das Anforderungsprofil, dass der Gemeinderat der Verwaltung mit auf den Weg gegeben hatte, umfangreich: Durch die intensive Vorarbeit und die vielen Bewertungskriterien haben wir ein bestmögliches Ergebnis“, befand Bürgermeisterin Monika Laule. Dazu gehört unter anderem, dass die Stadt ein Belegungsrecht für die acht Wohnungen erhält.
In der ersten Jahreshälfte 2021 soll es losgehen
Nun geht man davon aus, dass der Vorschlag relativ schnell in die Umsetzung geht. Nicht zuletzt deshalb hatte man sich für den kombinierten Investoren- und Architektenwettbewerb entschieden. „So haben wir eine hohe Realisierungschance“, meinte Nöken.
Zunächst muss ein Bebauungsplanentwurf genehmigt werden. „Aus unserer Sicht könnte in der ersten Jahreshälfte 2021 mit der Umsetzung begonnen werden“, sagte Nöken. Für den 1. Preis erhält das Architekturbüro zwei Drittel der ausgelobten 24.000 Euro.
Die anderen beiden Wettbewerbsarbeiten konnten die Jury nicht sehr überzeugen. Einer, der eine Fertigmodulweise verwendete, wurde sogleich als ungeeignet erachtet, weil er ungünstige Wohnraumaufteilungen besaß und zu nah an den Bestandsgebäuden angesiedelt war.
Dabei hatte das Konzept durchaus auch interessante Aspekte. „Das ist sehr schade – wir hätten es gerne mit der Holzmodulbauweise probiert“, ließ Nöken wissen.
Der andere Vorschlag sah eine für die Jury deutlich zu massive Bauweise auf dem Grundstück vor. Dort wären nur noch minimale Flächen für einen Kinderspielplatz übrig gewesen. Zudem wäre das Gebäude bis zu zwei Stockwerke höher als die umgebende Wohnbebauung.
Die Entwürfe
Die Wettbewerbsergebnisse werden bis zum 14. August im Gebäude des Dezernats III, Güttinger Straße 3 (Raum 12 im 1. OG) ausgestellt. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag im Zeitraum von 8 bis 12 Uhr sowie Montag bis Donnerstag von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Stadtverwaltung bittet darum, die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten. Beim Betreten des Gebäudes besteht die Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Wettbewerbsergebnisse sind auch einsehbar auf der Stadt-Website:www.radolfzell.de/stockteil (ja)