Das Gleisdreieck hat seinen eigenen Ideenwettbewerb. Der Sieger aus dem Wettbewerb für das Strandbad steht schon seit Juli fest. Nun soll auch der Stockteil in der Radolfzeller Nordstadt seinen eigenen Investorenwettbewerb bekommen. Dafür hat sich der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit, bei nur drei Enthaltungen, ausgesprochen. Auf dem städtischen Areal Ecke Schlesierstraße/Ostlandstraße sollen insgesamt 16 neue Wohnungen entstehen: Bei acht davon soll es sich laut Sitzungsvorlage um Sozialwohnungen handeln. Sowohl die Stadtverwaltung als auch der Ausschuss hoffen, dass das Bauvorhaben im Stockteil zügig und schnell umgesetzt werden kann, denn die Wohnungen werden dringend benötigt.
Allerdings scheiden sich im Gremium an der Prämisse „zügig“ nun die Geister. Walter Hiller von den Freien Wählern kritisierte nämlich in der Ausschusssitzung, dass durch einen Wettbewerb nicht mit einer schnellen Umsetzung zu rechnen sei. Er brachte einen bereits abgelehnten Antrag seiner Fraktion, nachdem auf dem Areal 20 Einfachwohnungen in Holzbauweise entstehen sollten, noch einmal ins Spiel. Dies sei laut Oberbürgermeister Martin Staab zulässig, da der Antrag bereits ein halbes Jahr zurückliege. Hillers Versuch brachte wenig Erfolg: Das Gremium sprach sich erneut gegen den FW-Antrag aus. „20 Einfachwohnungen bringen uns nicht weiter, sie schaffen nur einen sozialen Brennpunkt in der Stadt“, betonte Siegfried Lehmann (FGL). Er sprach sich zudem dafür aus, im Wettbewerb von den Bewerbern zwingend eine Photovoltaikanlage zu fordern.
Auch Christof Stadler (CDU) kritisierte die Auslobung eines Wettbewerbes: „Dieser kostet nur Zeit und Geld.“ Er sprach sich für ein Generalunternehmen aus, das das Projekt durchführen solle. „Wir brauchen diesen Wohnraum dringend und schnell“, so Stadler. Er bezeichnete die Durchführung eines Investorenwettbewerbes an dieser Stelle als nicht sinnvoll.
Positiv-Beispiel in Rielasingen-Worblingen
Oberbürgermeister Staab wies darauf hin, dass es der Wunsch des Gemeinderates gewesen sei, den Wettbewerb durchzuführen. Die Verwaltung hatte für eine Konzeptvergabe appelliert. Als positives Beispiel nannte er ein Projekt in Rielasingen-Worblingen, bei dem am Ortseingang von Gottmadingen herkommend, ein vergleichbarer Bau in Modulbauweise realisiert wurde.