Kinder-, Jugend-, Erwachsenen- und Seniorentheater, Musikunterricht, Malkurse, Konzerte – die Angebote der Zeller Kultur sind vielfältig und umfangreich. Und nicht nur diese: Wie die Vorsitzende Waltraud Rasch jüngst im Kulturausschuss berichtete, nehmen mit der Anzahl der Veranstaltungen auch der Aufwand und die Kosten zu. Um die Zeller Kultur auch künftig auf sichere Beine zu stellen, solle die Verwaltung professioneller werden – und das sei nicht durch reines Ehrenamt möglich.

Dafür und auch aufgrund der allgemeinen Verteuerung hat die Zeller Kultur nun eine Erhöhung der jährlichen Grundförderung der Stadt von aktuell 26.650 Euro um rund 30 Prozent auf 35.000 Euro zu erhöhen. Im Ausschuss löste das Diskussionen aus.

Warum geht es gleich um drei Jahre?

Die aktuelle Förderung der Stadt ist bis 2023 gewährt worden. Die Erhöhung sollte nun für die Jahre 2024 bis 2026 gelten. Dass gleich über drei Jahre entschieden werden sollte, hing laut Erik Hörenberg, Fachbereichsleiter Kultur der Stadt, mit der institutionellen Förderung durch das Land Baden-Württemberg zusammen.

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Diese gibt es nur unter der Voraussetzung, dass die Stadt Radolfzell gleichzeitig eine Förderung gewährt im Verhältnis 2 zu 1 (Kommune/Land). Und das Land wolle nachhaltige Arbeit fördern. Zudem brauche auch die Zeller Kultur eine gewisse Planungssicherheit für ihre Arbeit, ergänzte Waltraud Rasch.

Unterschiedliche Meinungen der Räte

Die Meinungen des Gremiums bezüglich der Erhöhung gingen jedoch auseinander. Susann Göhler-Krekosch (SPD) lobte die Zeller Kultur als großen Gewinn für Radolfzell und nannte sie Demokratie-fördernd und sozialisierend. „Von daher kann man der Förderung gar nicht widersprechen“, befand sie.

Waltraud Rasch, Vorsitzende der Zeller Kultur, stellte im Kulturausschuss jüngst den Mehrbedarf beim Kulturzentrum vor.
Waltraud Rasch, Vorsitzende der Zeller Kultur, stellte im Kulturausschuss jüngst den Mehrbedarf beim Kulturzentrum vor. | Bild: Veronika Pantel

Dietmar Baumgartner (Freie Wähler) fehlten dagegen Angaben zu den Finanzen und er beantragte, die Förderung in bisheriger Höhe beizubehalten. Auch Helmut Villinger (CDU) hatte Bedenken. „Die 30 Prozent mehr sind eine Hausnummer“, sagte er. Mit Blick auf den angespannten Haushalt müsse man bei allen freiwilligen Ausgaben Gedanken machen. Auch Manfred Brunner (FDP) dachte an den Haushalt: „Wir geben zu viel Geld aus“, betonte er.

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Schlussendlich stimmte das Gremium dafür, die Zeller Kultur auch in den Haushaltsjahren 2024, 2025 und 2026 mit einer jährlichen Grundförderung zu unterstützen – allerdings wird diese erst einmal nur für 2024 auf 35.000 Euro erhöht.