Der kürzlich im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sicherheit vorgestellte Bildungsentwicklungsplan prognostiziert bis zum Schuljahr 2023/2024 rund 20 Prozent mehr Grundschüler als heute. Dies hat Auswirkungen auf die Raumplanung und die Klassengrößen der Schulen.

Jürgen Mühlbacher von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH hatte die Hausherrenschule, die Teggingerschule und die Sonnenrainschule besucht und sich über die anderen Schulen der Stadt schriftlich erkundigt. Er stellte einen Maßnahmenkatalog vor, wie sich die Schulen der Stadt entwickeln könnten und wie die Stadt als Schulträger darauf reagieren könnte.

Stadträte möchte Sonderschule im eigenen Gebäude belassen

Doch einer seiner Vorschläge wurde direkt von den Ausschuss-Mitgliedern kassiert. Da er für die Werkrealschule sinkende Schülerzahlen voraussagte, könnten in der Teggingerschule Räume frei werden. In der Hausherrenschule hingegen würde es durch einen geplanten Ganztagesbetrieb hingegen eng werden.

Wenn also die Grundschule in der Teggingerschule weiterhin aus zwei Klassen je Stufe bestehen bleibe, so könnte man die neun Klassen der Hausherrenschule, die ein sonderpädagogisches Schulzentrum ist, in das Gebäude der Teggingerschule integrieren.

Akzeptanz der Schule hängt mit dem Gebäude zusammen

Gegen diesen Vorschlag sprachen sich alle Ausschuss-Mitglieder aus. Die Sonderschule solle in ihrem eigenen Gebäude bleiben, waren sich alle Fraktionen einig. Schulleiterin Sandra Fröhlich erklärte während der Sitzung, die hohe Akzeptanz der Schüler und Lehrer sei auch maßgeblich durch das herrschaftlich aussehende Gebäude begründet.

Die Schüler wüssten das Haus sehr zu schätzen, Beschädigungen gebe es so gut wie nie. Der Plan ist nun, dass die Hausherrenschule auf die nicht schulisch genutzten Räume zurückgreift, zum Beispiel Büros des Jugendamtes, um dem Raumplan zu entsprechen. Gleichzeitig könne nun die Teggingerschule bei Bedarf auch mit drei Klassen in der Grundschule geführt werden.

Gemeinschaftsschule soll ebenfalls wachsen

Dies werde eventuell auch nötig sein, denn die Ratoldusschule soll laut Berechnung ebenfalls wachsen. Um hier eine dritte Schulklasse in der Grundschule aus Platzmangel zu verhindern, könnten Schüler auf die Teggingerschule umgeleitet werden. Hier sei noch ausreichend Platz.

Sollte die Ratoldusschule jedoch weiterhin gefragt sein und eine dritte Grundschulklasse notwendig werden, könnte man das Hauptgebäude mit vier weiteren Klassenräumen aufstocken.

Sonnenrainschule muss saniert und kann neu geplant werden

Die Sonnenrainschule soll laut Schulentwicklungsplan saniert werden. Sollten auch hier deutlich mehr Grundschüler anfangen wollen, könne man aus Sicht von Jürgen Mühlbacher nicht auf eine bauliche Erweiterung verzichten.

Hier beschloss der Ausschuss ein Gesamtkonzept mit Raumprogramm, Generalsanierung und Erweiterung in Auftrag zu geben. Mit dem neuen Baugebiet in der Nordstadt könnte die Sonnenrainschule mittelfristig viele neue Schüler hinzugewinnen.

Realschule und Gymnasium sind gut aufgestellt

Entspannter sieht es an den weiterführenden Schulen aus. Diese sind auf einen Schülerzuwachs bereits ausgelegt. Für das Friedrich-Hecker-Gymnasium bestünde kein Handlungsbedarf. Bei der Gerhard-Thielke-Realschule steht neben dem Neubau auch die Sanierung des Altbaus an. Und trotz der eher negativen Prognosen für die Werkrealschule ist es Ziel diese zu erhalten.

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Gymnasium bleibt beliebt

Trotz steigender Schülerzahlen soll sich die Verteilung auf die weiterführenden Schulen laut Prognosen nicht verändern. Das Gymnasium bleibt mit 42 Prozent eine konstante Größe. 35 Prozent der Grundschüler sollen auch weiterhin auf die Realschule wechseln. 18 Prozent der Grunschüler werden laut Vorausrechnung künftig auf die Gemeinschaftsschule wechseln. Und nur fünf Prozent auf die Werkrealschule. Bis 2028 soll die Anzahl der Schüler, die auf eine weiterführende Schule wechselt, steigen. Danach wird ein Rückgang erwartet. (ans)