Die CDU-Fraktion im Radolfzeller Gemeinderat hat Großes vor für den Klimaschutz in der Stadt. Sie stellt nicht nur den Antrag zur Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zum Klima- und Ressourcenschutz, sie will auch, dass mindestens 1000 Bäume auf dem Stadtgebiet gepflanzt werden.

Kastanien für die Mettnaustraße

Konkret fordert die CDU, dass am Beginn der Mettnaustraße im Abschnitt zwischen Scheffelstraße und dem Seebad wenigstens wieder drei Kastanien gepflanzt werden. Dies sei versprochen worden, so Stadtrat Christof Stadler bei der Vorstellung seines Antrags. Die Straßensanierung hätte hier nur eine „Blechachse“ ergeben. Es fehle ein wichtigstes Verbindungsstück zwischen der Kastanien-Reihe am See, Scheffelstraße und der nachfolgenden Mettnau-Straßenachse.

Weiden vor der Undine

„Auch westlich des Ruderclubs Undine waren einst zwei Weiden, die nach der Fällung vor einigen Jahren nie ersetzt wurden, die man ebenso nachpflanzen sollte“, erinnert Stadler an alte Verpflichtungen. Neue Weiden könnten den weniger schönen Westgiebel des Gebäudes verdecken und zugleich die Platzsituation mit den Aussichtsbänken verschönern. Außerdem beantragt die CDU, dass alle Bauwilligen in den neuen Baugebieten kostenlos von der Stadt einen ökologisch wertvollen Baum finanziert bekommen: „Mit der Auflage ihn zu pflanzen und zu erhalten.“

Und die Pläne im Streuhau?

Nach diesem Antrag stellt sich die Frage, ob es für das Klima nicht gleich besser wäre auf die Fällung von Bäumen im Streuhau und damit auf eine Ferienanlage in der Bucht zwischen Radolfzell und Moos zu verzichten oder die Erweiterung der Mettnaukur unter dem Gesichtspunkt der klimapolitischen Ziele noch einmal zu überprüfen? Doch Stadler sieht die Entwicklung im Streuhau nicht so dramatisch, im Bebauungsplan sei ein guter Kompromis gefunden worden: „Der Wald dort wird nicht komplett abgeholzt.“

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Investor Bernd Schuler plant dort im Herzen-Gelände auf etwa 25 000 Quadratmetern ein Feriendorf mit Hotelkomplex und Restaurantbetrieb. Stadler erkennt in der bisherigen Planungsentwicklung „in jedem Schritt eine Verbesserung“. Vor allem die Rückgewinnung des Bodenseereiters als Naturschutzgebiet beurteilt er positiv. Von einem dort ursprünglich geplanten Delphinarium sei man doch deutlich abgerückt. Und Stadler erkennt die Verdienste des Investors an: „Die Bora-Sauna ist ein Gewinn für die Region.“ Den vorgelegten Plan gelte es aus seiner Sicht noch zu optimieren: „Das Hotelgebäude halte ich nicht für verkehrt, die Feriensiedlung sehe ich allerdings nicht.“

CDU-Stadtrat sieht die Pläne der Mettnaukur kritisch

Wesentlich kritischer beurteilt CDU-Stadtrat Stadler die Erweiterung der Mettnaukur: „Da geht es weniger um Bäume, mir ist die Architektur zu massiv.“ Bevor es eine Mehrheit für diese Pläne gebe, müsste der Kurdirektor erst einmal eine Finanzierung vorlegen. Kurdirektor Eckhard Scholz hat nach dem Architektenwettbewerb für die Zentralisierung der Kur rund um die Hermann-Albrecht-Klinik von 40 Millionen Euro gesprochen. Stadler bleibt skeptisch: „Ich glaube nicht, dass wir das finanzieren können.“