Die Herstellung ist nach etwas Übung kinderleicht und macht Spaß. Jetzt im September kocht und brodelt es in unseren Küchen. Weich, zuckersüß und saftig ist die Pflaume, und die Gläser mit feiner Marmelade füllen sich allenthalben. Die Verwendung der Pflaume oder Zwetschge in unseren Küchen ist sehr vielfältig. Sehr beliebt ist der zur Erntezeit überall erhältliche Zwetschgenkuchen. Bei uns gab es im September öfter ein süßes Mittagessen: zuerst eine herzhaft kräftige Kartoffelsuppe und dann eben der heiß geliebte Zwetschgenkuchen.
Tatsache ist, die Pflaume oder Zwetschge ist eine unserer beliebtesten Obstsorten und wird in ganz Europa angebaut. Wo die Wiege des Pflaumenbaumes stand, ist nicht bekannt; seine Urheimat scheint der Nahe Osten zu sein, wo er bereits vor dem Auftauchen der Römer kultiviert wurde. Offenbar war die Pflaume schon früher in dieser Region bekannt, denn in Rom schätzte man sie außerordentlich. Der Römer Columella schrieb in seinem umfassenden Werk den kochenden Hausfrauen und Köchen ins Stammbuch, „nicht nur Kohlsprossen, Küchenkräuter und Blumen in Salzlake einzulegen, sondern auch Pflaumen in einer Mischung aus zwei Drittel Wein und einem Drittel Essig einzukochen.“
Die Pflaume ist ein ausgezeichneter Energiespender. Neue Kräfte finden Kinder und Sportler, wenn sie, statt Zuckerzeug zu lutschen, eine Handvoll getrockneter Backpflaumen kauen. Die Pflaume ist reich an Vitaminen B und C, an Fruchtzucker und verschiedenen, für die Gesundheit wichtigen Mineralien, und sowohl roh, als auch gekocht oder gedörrt bei träger Darmtätigkeit zu empfehlen.
Die eiförmige blaue Zwetschge ist die Pflaumenart, die in unseren Küchen am meisten verwendet wird und sich am besten zum Dörren und zum Tiefgefrieren eignet. Was ist der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen? Da scheiden sich die Meinungen. Pflaumen seien größer und rund, Zwetschgen dagegen kleiner und spitz. Doch in der Vielzahl der Sorten den Überblick zu behalten, fällt sogar der Wissenschaft schwer.
Aus Pflaumen wurde und wird alles gemacht, was man mit Obst machen kann. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der Früchte sind die Unterarten mal eher für die eine, mal eher für die andere Verwendung geeignet.
So wird's gemacht
Pflaumen und Zwetschgen trocknet man im Ganzen. Bei Trockenpflaumen läßt sich der Kern dann einfach herausdrücken; wenn sich jetzt eine Made zeigt, natürlich wegwerfen. Eine besondere Leckerei sind gefüllte Trockenpflaumen. Als Füllung eignen sich kandierte Früchte, Rosinen oder Nüsse. Dazu werden die Pflaumen nach einer Trockenzeit von etwa 10 Stunden bei 40°C aus dem Ofen genommen, die Kerne ausgedrückt und die Füllung hineingeschoben. Danach trocknet man die Pflaumen zu Ende.