Eins hat uns die Coronakrise gelehrt: Daheim ist es doch am schönsten. Urlaub in Deutschland boomt. Wasser, Strand und, naja, keine Palmen, aber Platanen gibt‘s auch hier. Zugegeben, das Wetter könnte ein bisschen besser sein, aber dafür schwitzt man weniger. Außerdem schonen Ferien in der Region die Umwelt und senken das Infektionsrisiko.

Doch nicht jeder kann sich damit abfinden, dass man dieses Jahr Postkarten von der Mecklenburgische Seenplatte schickt statt von Bali. Doch es ist nicht alles schlimm. Ins 17. Bundesland ist das Reisen Gott sei Dank wieder erlaubt. Obwohl die ersten, streng abgezählten Mallorca-Reisenden nicht ganz so begeistert sind wie sonst.

Party und Pandemie passen nicht gut zusammen

Eine sonnige Party-Insel plus globale Pandemie ist irgendwie keine gute Rechnung. Exzessive Ballermann-Partys mit literweise Bier, unterbrochen von Auftritten diverser Schlager-Sängern, entsprechen nicht der spanischen Hygiene-Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus.

Das von Covid-19 besonders gebeutelte Spanien hat aus Sorge vor einer zweiten Infektionswelle besonders strenge Regeln für touristische Regionen erlassen. Eine Mund- und Nasenbedeckung muss überall dort getragen werden, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Auch im Freien.

Erst kommt der Mundschutz weg, dann schließt der Ballermann

„Egal“, dachten sich feierwütige Besucher, legten den Mundschutz ab und setzten die Biermaß an. Mit unschönen Konsequenten. Etliche Mallorca-Reisende sitzen nun ohne Sangria-Eimer vor verschlossenen Kneipen und weinen dicke Tränen auf das Bierkönig-Shirt vom letzten Jahr. Auf einmal wirkt die Mecklenburgische Seenplatte wie ein attraktives Reiseziel.

Auch daheim gibt es Ärger mit Touristen. Seit einiger Zeit sind der Mindelsee und der malerische Rundweg eines der beliebtesten Spazier- und Wanderziele der Region geworden. Und regelmäßig ärgert sich Lennart Hovemann aus Möggingen über zugemüllte Bänke.

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Jetzt wieder auf feiernde Teenager zu schimpfen, wäre ungerecht. Denn schaut man sich den liegengelassenen Müll an, so fällt einem doch etwas auf. Zu den gewöhnlichen Pizzakartons gesellen sich hier hauptsächlich Mineralwasserflaschen. Das sieht eher nach einer Rast während einer Wanderung als nach einem Mallorca-ähnlichem Gelage aus.

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Wer seine Freizeit und seine Mahlzeiten gerne in der freien Natur erlebt, der sollte diese auch sauber halten. Das sind die Regeln, nicht nur am Mindelsee, sondern überall. Dafür darf man dann auf der Bank auch ohne Mund- und Nasenbedeckung sitzen.

Zur Kolumne: Das Corona-Tagebuch der Redaktion Radolfzell begreift sich als hoffentlich vorübergehende Erscheinung.

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