Es sind nicht immer die großen Ereignisse, die sich ins Gedächtnis brennen. Die diesjährige Fasnacht wird sicher ihren Weg in die Jahreschroniken der Narrenzünfte finden, auch wenn eigentlich nicht viel passiert ist.

Auch an das Jahr 1991, als die Fasnacht wegen des Golfkrieges offiziell abgesagt wurde, erinnern sich die Narren in Radolfzell noch genau. Der ehemalige Froschen-Präsident Willy Cierpinsky kam an Fasnachtdienstag in der Redaktion vorbei, um von einer bis heute einmaligen Aktion in diesem Jahr zu erzählen.

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Trotz der Absage, wurde 1991 die Fasnacht verbrannt und zwar zum ersten und einzigen Mal von der Narrizella und der Froschenzunft zusammen, wie Cierpinsky berichtet. Auf dem Messeplatz habe man sich damals eingefunden und gemeinsam die Strohpuppen in Brand gesetzt. Das habe es weder vor 1991 noch danach je wieder gegeben.

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Die Fasnacht 2021 hat also ein weiteres erstes Mal dazubekommen: die erste Fasnacht ohne Verbrennung. Wer allerdings sein Wort gehalten hat, ist natürlich die Narrengarde. Diese hat ihre Narrenbaumwache per Video festgehalten.

Bild 1: Das Corona-Tagebuch der Redaktion Radolfzell, Teil 62: Die Fasnachtsverbrennung als Aquarell für die Ewigkeit
Bild: Schneider, Anna-Maria

Im Radolfzeller Stadtwald bewacht Garde Huptmaa Daniel Hepfer einen Baum, der der Narrenbaum sein sollte. Auch die Kanone der Garde, also nicht die richtige, sondern eine kleinere Variante davon, wird abgefeuert. Zu sehen gibt es dieses Spektakel auf den Social-Media-Kanälen der Garde.

Die Verbrennung gibt es dieses Jahr als Aquarell von Willy Cierpinsky. Bild: Privat
Die Verbrennung gibt es dieses Jahr als Aquarell von Willy Cierpinsky. Bild: Privat | Bild: Willy Cierpinsky

Und für alle, die die Verbrennung in diesem Jahr vermissen werden, hat Willy Cierpinsky, nicht nur Narr, sondern auch Künstler, ein Bild von der Fasnachtsverbrennung beigesteuert. Kein profanes Foto, sondern ein Aquarell. Von der Fasnacht 2021 wird es sicher keine Gemälde geben. Dafür aber sehr viel Videos im Internet. Und das Internet vergisst bekanntlich nie etwas.

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