Die Corona-Schutzmaske hat im Laufe der vergangenen 16 Monate bereits viele Phasen durchlebt. Im Frühjahr 2020 bestand sie noch aus alten Hemden, T-Shirts oder Gardinenresten. Welch‘ Raum der Selbstverwirklichung auf wenigen Quadratzentimetern die Stoffmasken plötzlich waren: eine ausgestreckte Zunge, das Wappen des Freistaats Bayern oder das Wort „Maulkorb“.

Zeig mir deine Maske und ich sage dir, wer du bist! Um die Coronaviren abzutöten, sollte man sie nach jedem dritten Tragen bügeln, im Ofen erwärmen oder heiß waschen. Den Weg in die Waschmaschine fanden die wenigsten Exemplare. Sie verweilten umso länger in der Gesäßtasche bis die Jeans den Weg in die Waschmaschine fand.

Wie im Schnabel eines Pelikans ließe sich auch in der FFP2-Maske Nahrung horten

Mittlerweile sind die Stoffmasken Geschichte. Sie könnten nach der Pandemie als Relikte dieser Menschheitsphase in den Museen ausliegen – oder auf ewig in den Kleiderschränken. Ihre Nachfolger sind unter anderem die FFP2-Masken. Sie gewähren einen höheren Schutz gegen das Coronavirus. Dank ihnen schauen viele Menschen aus, als seien ihnen weiße Schnäbel gewachsen. Einige Menschen tragen die FFP2-Maske aber nicht vor den Atemwegen, sondern unter dem Kinn – draußen wie drinnen. Und wer sie dort unten hängen hat, bekommt nicht nur Segelohren. Nein, er orientiert sich dabei an einem Pelikan.

In einer Kinnmaske lassen sich Snacks für unterwegs lagern.
In einer Kinnmaske lassen sich Snacks für unterwegs lagern. | Bild: Matthias Güntert

Ähnlich wie im Schnabel der Wasservögel ließe sich auch in der FFP2-Maske Nahrung horten. Was beim Pelikan ein zappelnder Fisch wäre, könnten in der Corona-Schutzmaske des Menschen Gummibärchen, Nüsschen oder auch mal ein Schokoriegel sein. Der Gedanke wäre klug – und der Snack immer dabei. Bei Bedarf einfach Maske aufsetzen und rein in den Schlund. Der Weg vom Kinn in den Mund wäre schließlich nicht mehr weit. Außerdem haben wir Menschen uns schon so vieles erfolgreich von der Natur abgeschaut: der Klettverschluss, der Saugnapf, der Fallschirm, der Traum vom Fliegen – warum nicht auch der Traum vom Schlingen?

Die FFP2-Maske ist vor den Atemwegen am effektivsten

Halt, Stopp! Dabei gerät doch in Vergessenheit, dass wir die Maske zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus tragen sollten. Sie ist vor Mund und Nase am effektivsten. Das gilt auch für die Exemplare, die unterhalb der Nase getragen werden. Ja, die Tröpfchen verlassen die Atemwege auch durch die Nase, selbst wenn man nur durch den Mund redet.

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Mein Tipp daher: Wer in Innenräumen nicht mit einem Pelikan verwechselt werden will, sollte seine FFP2-Maske fachgerecht tragen. Der Vorteil: Es schützt vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus und kann sogar Leben retten.