Ein Angriff, mitten ins Herz. Das sei der Angriff Russlands auf die Ukraine für Deutschland, für Radolfzell. Mit diesen Worten formulierte Oberbürgermeister Simon Gröger seine Gefühle und drückte gleichzeitig seine volle Solidarität dem ukrainischen Volk aus.
Dieser Botschaft schlossen sich am Montagabend mehr als 1100 Menschen in Radolfzell an. Trotz der in Radolfzell doch präsenten Fasnacht kamen viele Menschen zusammen, um ein Zeichen gegen Krieg, Hass und Gewalt zu setzen. Manche kamen auch im Häs zur Kundgebung. Aufgerufen zur Demonstration hatte der SPD-Ortsverein Radolfzell.

Den wohl bewegendsten Redebeitrag hatte Anne Meßmer, Vorsitzende der SPD Radolfzell, die eine Rede der Ukrainerin Oksana Melnyk vorlas. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Uni Konstanz flog vor drei Wochen zu ihrer Familie in die Ukraine und befindet sich erst in diesen Stunden auf dem Rückweg nach Deutschland, wo sie seit 2016 lebt.

Oksana Melnyk ließ den Radolfzellern, den Deutschen, ihren Dank für die Unterstützung und Hilfsleitungen zukommen. Und sie blickte mutig und zuversichtlich in die Zukunft: „Statt die Ukraine zu zerstören, vereint Putin sie, sie vereint die Ukraine mit der ganzen Welt.“
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl verurteilte in ihrem Redebeitrag die kriegerischen Handlungen des russischen Präsidenten scharf. Das Selbstverständnis eines Staates sei zu akzeptieren, auch von einem russischen Despoten.
Es sei die freie Entscheidung der Ukrainer gewesen, sich dem Westen und der europäischen Werte anzunähern. Auch sei sie mit ihren Gedanken beim russischen Volk und allen, die sich aktuell gegen diesen Krieg stellen würden. „Das ist kein russischer Krieg, das ist Putins Krieg.“

Der evangelische Pfarrer Alexander Philipp behandelte in seinem Redebeitrag das Thema Frieden und die Selbstverständlichkeit, mit der wir seit Jahren in Frieden leben. Und für wie viele Menschen auf der ganzen Welt, dieser Frieden und diese Sicherheit keine Normalität sei.
Konkret wurde die SPD am Schluss indem sie eine Resolution mit Forderungen aussprach. Sie fordert die Bundesregierung auf, alles zu tun, um der Ukraine zu helfen und um diesen Krieg zu beenden. Dafür werde man als Gesellschaft auch Einschränkungen in Kauf nehmen, so Hannes Ehlerding, Vorsitzender der SPD Radolfzell.