Die Freien Wähler wollen im Gemeinderat einen Antrag zum Thema „Einrichtung eines medizinischen Versorgungszentrums Radolfzell“ stellen. Dies kündigte der Fraktionsvorsitzende Dietmar Baumgartner kürzlich an, wie diese in einer Pressemitteilung berichten. So wie es derzeit in der Gesundheitsversorgung im Landkreis läuft, könne es nicht weitergehen. Die Freien Wähler machen sich angesichts der Pläne des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN), das Radolfzeller Krankenhaus zu schließen, für die Schaffung eines Gesundheitszentrums stark.
Zum Abschluss der Sommertour 2022 trafen sich die Freien Wähler in der Kernstadt am Ratoldusbrunnen. Da der Wettergott es nicht gut meinte, hatte Pfarrer Heinz Vogel den Anwesenden ein Dach im Friedrich-Werber-Haus angeboten, das diese dankend annahmen, wie die Freien Wähler weiter berichten. Die Kernfragen der Gäste stützten sich auf das Krankenhaus.
Ein weiterer Punkt seien die schlecht isolierten städtischen Gebäude in der Kernstadt und in den Ortsteilen sowie die Solaroffensive der Stadt gewesen, die möglichst viele Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten soll. Sollte die Stadt es wünschen, dass die Bürger auf ihren Dächern investieren, dann sollte zuerst das Gesetz geändert werden oder die Stadtwerke sichern den Bürgern von Radolfzell einen Abnahmepreis für 20 Jahre zu, damit nicht nur der Eigenbedarf, sondern auch eine Überproduktion für den städtischen Bedarf erfolgt, meinen die Freien Wähler. Nur so könne man sich unabhängig machen und den Preis stabil halten und brauche keine weiteren landwirtschaftlichen Flächen für Solarparks.
Viele kleine Privatanlagen mit Carports, Balkonanlagen und einem Speicher der Stadtwerke könnten den Druck der Solaroffensive lindern und Entspannung bei den städtischen Finanzen bringen. Es fehle jedoch an der Umsetzungsmöglichkeit mit einem verlässlichen Partner wie den Stadtwerken, meinte Stadtrat Jürgen Aichelmann. Die offenen Fragen will Peter Blum, Vorsitzender der Freien Wähler, in der nächsten Gemeinderatsitzung bei der Bürgerfragestunde stellen.
Insgesamt fühlen sich die Bürger von Radolfzell zufrieden und sehr wohl in der Stadt, bilanzieren die Freien Wähler die Eindrücke von der Sommertour. Sicherlich sei der Wunschzettel der einzelnen Zielgruppen weitaus größer, doch waren sich alle Anwesenden bei den sieben Terminen der Sommertour einig, dass die Gesundheitsversorgung jeden trifft und sicherlich an erster Stelle für Radolfzell stehen müsse. Bei der Sommertour sei zudem eine Überbürokratisierung konstatiert worden, die als Blockade der Wirtschaft wirke. Auch gibt es Kritik an der Grundsteuer.