Es fällt auf: Innerhalb von nicht einmal zwei Wochen kommt es zu gleich zwei Unfällen auf der B34 bei Stahringen – beide davon schwer. Erst stößt am 25. Juli eine 28-Jährige oberhalb des Ortes auf der Gegenfahrbahn mit einem Lastwagen zusammen und stirbt noch an der Unfallstelle. Dann kommt es am 5. August zu einem schweren Auffahrunfall an der Abzweigung nach Bodman, bei dem zwei Personen schwer und zwei leicht verletzt werden. Liegt es an den Autofahrern, unglücklichem Zufall oder ist die Strecke zu gefährlich?

Strecke von 2,9 Kilometern

Die Polizei spricht nicht so schnell von einer Gefahrenstelle, wie eine Nachfrage beim Polizeipräsidium Konstanz ergibt: „Der Ausdruck Gefahrenstelle impliziert eine eng umgrenzte Örtlichkeit“, erklärt Pressesprecherin Katrin Rosenthal. Der Bereich der B34, in dem sich die beiden Unfälle ereignet haben, sei aber etwa 2,9 Kilometer lang. Der Polizei sei auf dem Abschnitt zwischen der K6165, also dem Abzweig nach Stahringen, und der K6101, dem Abzweig nach Bodman, jedoch „keine Stellen bekannt, die mit einem Gefahrenzeichen versehen sind“.

Das könnte Sie auch interessieren

Dafür sieht sie auch keinen Anlass: „Unfallhäufungsstellen wurden in den zurückliegenden Jahren auf dieser Strecke nicht festgestellt“, berichtet Rosenthal weiter. Beim Unfall am 25. Juli sei wohl Ablenkung der Grund für die Unfallursache gewesen. Und auch beim Unfall am 5. August sei vermutlich Ablenkung oder kurze Unachtsamkeit zumindest ein Grund für den Unfall gewesen.

43 Unfälle zwischen 2013 und 2022

Auf den 2,9 Kilometern, auf denen sich die beiden jüngsten Unfälle ereignet haben, wurden zwischen Januar 2013 und Dezember 2022 43 Unfälle verzeichnet – allerdings zählen dazu nur Unfälle, bei denen es Verletzte gab, Unfälle in Zusammenhang mit einer Straftat oder solche, bei denen eine bedeutende Ordnungswidrigkeit begangen wurde, erklärt Katrin Rosenthal. Kleinstunfälle, darunter auch Wildunfälle, seien nicht mitgerechnet.

Das könnte Sie auch interessieren

Bei der Strecke kämen mehrere Punkte zusammen, die gegen einen Unfallschwerpunkt sprechen: Die Anzahl der Unfälle auf dem Abschnitt sei vergleichsweise gering, zudem gebe es unterschiedliche Ursachen, sie seien über die komplette Länge des Abschnitts verteilt und hätten sich zumeist an Einmündungen ereignet. Überlegungen, nach den Unfällen Maßnahmen an der Strecke zu ergreifen, gebe es daher nicht.