Dass Bargeld noch immer seine Daseins-Berechtigung in der deutschen Gesellschaft hat, wurde erst jüngst bei der großen Störung zahlreicher EC-Kartenlesegeräte im Einzelhandel deutlich. Plötzlich ging das bequeme Bezahlen mit der Karte oder ganz kontaktlos mit dem Handy nicht mehr. Die Nachfrage nach Bargeld stieg nach zwei Jahren Pandemie plötzlich wieder stark an. „Obwohl der Trend ganz klar zum bargeldlosen Einkaufen geht, ist uns bewusst, dass wir weiterhin in der Region präsent sein müssen“, sagt Jens Heinert, Vorstand der Sparkasse Hegau-Bodensee.

Im Südwesten eine bislang einmalige Kooperation

Um trotzdem die Kosten für Filialen, die wenig genutzt werden, zu senken, sind Sparkasse Hegau-Bodensee und Volksbank Konstanz nun eine in der Region einmalige Kooperation eingegangen. In der Volksbank-Filiale in der Konstanzer Straße und in der Sparkassen-Filiale im Ortsteil Böhringen werden in Zukunft beide Finanzinstitute gemeinsam vertreten sein. Es soll einen gemeinsamen Geldautomaten geben, der für Kunden beider Banken kostenfrei zur Verfügung steht. Die Kooperation startet am 1. Juli.

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Für die Vorstände der beiden Banken, Martin Schuhmacher und Sabine Meister für die Volksbank Konstanz sowie Alexander Endlich und Jens Heinert für die Sparkasse Hegau-Bodensee, ist diese Zusammenarbeit ein neuer Weg. „Es ist aber eine sinnvolle Kooperation, da wir beide die selbe Ausgangslage haben“, sagt Martin Schuhmacher. Die Kundenfrequenz habe überall merklich abgenommen. Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung noch weiter verstärkt. In beiden Filialen wird es nur einen Selbstbedienungs-Terminal geben und keine Kundenberatung.

Wollen in der Region erreichbar bleiben

Weil beide Institute gemeinsam in jeweils eine Filiale ziehen, werden in der Konstanzer Straße die Sparkassen-Filiale und in Böhringen die Volksbank-Geschäftsstelle in der Bodenseestraße frei. Diese leer gewordenen Filialen sollen entweder aufgegeben werden oder kommen für eine anderweitige Nutzung der Finanzinstitute in Betracht. „Wir hoffen einen spürbaren Mehrwert mit dieser Zusammenarbeit bieten zu können, denn schließlich bleiben wir in der Region erreichbar“, sagt Sabine Meister.