Für viele Narren, groß und klein, war es ein Wiedersehen mit Freude. Die große Rutsche der Garde wurde nach mehrjähriger Reparatur wieder beim närrischen Jahrmarkt auf dem Marktplatz aufgebaut. Die Kinder freuten sich über das gigantische Spielgerät, viele hatten es zum ersten Mal gesehen.
Die älteren Radolfzeller erinnerten sich an ihre Kindheit auf dieser Rutsche. „Früher dachte ich, die Rutsche ist so groß wie der Münsterturm selbst“, erzählt eine Besucherin des närrischen Jahrmarktes Gardehuptmaa Daniel Hepfer im Vorbeigehen.
1973 ist die Rutsche in dieser Form das erste Mal aufgebaut worden. Doch schon davor gab es eine Garde-Rutsche in anderen Ausführungen, erklärt Hepfer. Nach all den Jahren und unzähligen Kindern, die auf ihr raufgeklettert und wieder runtergerutscht sind, war es vor drei Jahren an der Zeit, das Spielgerät von Grund auf zu sanieren. Alleine schon wegen der Sicherheit der Kinder.
Viele Arbeitsstunden waren dafür notwendig, erzählt Hepfer. Man habe bald jeden Tag daran gearbeitet. Und so richtig fertig sind die Gardisten auch nicht geworden. Es fehle noch der Schriftzug und hier und da nochmal etwas Farbe. „Aber wir wollten nicht noch eine Fasnacht ohne Rutsche feiern“, so Hepfer.
Die Rutsche hat eine komplette Generalüberholung hinter sich. Holzträger wurden erneuert, die Rutsche selbst ist von einem Bootsbauer ausgebessert worden, damit sie stabiler ist. Das Geländer wurde ausgebessert und auf den Treppen Anti-Rutsch-Matten verbaut.
Trotz der zahlreichen Arbeitseinsätze der Gardisten war für die Instandsetzung der Rutsche auch Geld notwendig. Die Arbeiten finanziell unterstützt haben die Erika und Werner Messmer-Stiftung, das Kaufhaus Kratt sowie die Bürgerstiftung Radolfzell.
Für die vielen Kinder auf dem närrischen Jahrmarkt war das gespendete Geld gut investiert. Die Schlange zum Rutschen wurde auch über Stunden nicht kürzer. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Bei angenehmen Temperaturen machte nicht nur das Rutschen doppelt Spaß, auch die Zünfte und Schnurrgruppen feierten ausgelassen.
Neben der Rutsche hatte die Garde ebenfalls ein Kinderprogramm organisiert, sodass die Eltern wie ihre Kinder das närrische Treiben genießen konnten. Die einzelnen Abteilungen der Narrizella sorgten für die notwendige Stärkung zwischendurch. Die Narrenräte selbst brachten als Winzer einen guten Tropfen an den Mann. Und Orden aus Weinkorken. 800 Stück hatte Zunftmeister Sascha Hain verraten.
Natürlich habe man die Weinflaschen dazu nicht selbst getrunken, versicherte er. Die Hansele hatten die vielen Korken in ihrem Fundus und hätten sie dem Narrenrat überlassen. Noch bis heute Abend hat die Narrizella die Chance das innerstädtische Klima zu retten. Denn schon um 19 Uhr wird die Fasnacht auf dem Marktplatz verbrannt.