Petra Reichle

Im Radolfzeller Ortsteil Stahringen finden Suchende ihr Glück – der Bauer seine Frau, die Holzer ihr Supertalent, die heiligen drei Könige ihren Messias, aber vor allem das begeisterte Publikum ihr närrisches Glück. „Ich bin der Jens, wie heißed ihr?“, kam gewohnt lässig Jens Weber auf die Bühne der Homburghalle. Er freute sich mit den Worten „schön, dass ich da bin“ selbst am meisten darüber, dass er auch 2020 wieder durch das Programm beim bunten Abend der Schoofwäscher führen durfte. Das Publikum freute sich, denn wie immer verstand es der „Jens„ (Weber), aus jeder seiner Ansagen einen eigenen Programmpunkt zu machen.

Um den Nachwuchs brauchen sich die Schoofwäscher keine Sorgen machen. Gleich 19 junge Tänzerinnen und Tänzer begeisterten mit ihren ...
Um den Nachwuchs brauchen sich die Schoofwäscher keine Sorgen machen. Gleich 19 junge Tänzerinnen und Tänzer begeisterten mit ihren tollen Tänzen.

Auch um den närrischen Nachwuchs ist es bestens bestellt – gleich 19 kleine Tänzerinnen und Tänzer eröffneten das närrische Programm mit einem wunderschönen Tanz. Ebenso ein Klassiker des bunten Abends sind die Geschichten aus dem Narrenblatt, die von Chefredakteur Rainer Zimmermann und Bruno Sauter vorgetragen wurden. Egal ob beim Angeln, auf der Jagd oder in der Eisdiele – auf die Stahringer ist Verlass, wenn es um Missgeschicke geht, die die Narrenblatt-Redakteure genüsslich in Reimen ausschmückten.

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Fabian Merk fand beim Jugend-Tanz sein Glück, denn er durfte sich beim Motto „Bauer sucht Frau„ seine Auserwählte unter den – laut Ansager – „neun schönsten Frauen von Stahringen„ aussuchen, die nicht nur ihn mit ihrem schmissigen Tanz begeisterten. Genauso originell der Auftritt der Wäscher und Wäscherinnen, die sich in diesem Jahr auf neues Terrain wagten. Während eine Hälfte der Gruppe die gewohnt tollen Tänze aufführte, wurde die andere Hälfte kurzerhand zu einer Schlager-Band. Beide Gruppen begeisterten im Wechsel mit ihren Aufführungen und versuchten, die Jury bestehend aus Zunftmeister Reinhard Sauter und Christiane Koch, der zweiten Zunftmeisterin, zu überzeugen. Fazit: beide Gruppen sind unverzichtbar und am besten geht es gemeinsam. Höhepunkt des Auftritts war der abschließende Tanz beider Gruppen mit den Zunftmeistern zu „Wir lieben den Bodensee„.

„Bauer sucht Frau“ lautet das Motto des Tanzes der Zunft-Jugend. Die „neun schönsten Frauen Stahringens“ ...
„Bauer sucht Frau“ lautet das Motto des Tanzes der Zunft-Jugend. Die „neun schönsten Frauen Stahringens“ begeisterten mit ihrem schmissigen Tanz.

Auch die Holzer wagten sich in diesem Jahr auf neues Terrain. Mit ihrer Nummer „SSDS – Stahringen sucht das Supertalent“ verließen sie ihre übliche Dorfklatschrunde und zauberten einen witzigen Sketch auf die Bühne. Moderator der Show war Olav Kromrey. Er und seine Jury genossen es sichtlich, Dorfgrößen wie die Klepperle, die Schwarze Schoof, Wäscherinnen und Mitglieder des Musikvereins – allesamt dargestellt von den Holzern – zu Vorführungen auf die Bühne zu rufen. Fazit: Lediglich die Jungholzer konnten mit ihrem Auftritt überzeugen und wurden von der Jury als Supertalent auserkoren.

Auf dem Dorfplatz

Der neue Dorfplatz wurde zum Schauplatz des Geschehens beim Sketch der Schwarze Schoof. Fabian und Alexander Merk schlüpften gekonnt in die Rollen von zwei Frauen, die gemeinsam mit Hund Axel Gassi gehen und auf dem Dorfplatz mit den Bauarbeitern des neuen Dorfplatzes ins Gespräch kommen.

Drei Weise aus dem Morgenland irren durch die Welt und landen schließlich in Stahringen, wo sie auf der Suche nach dem Messias einen ...
Drei Weise aus dem Morgenland irren durch die Welt und landen schließlich in Stahringen, wo sie auf der Suche nach dem Messias einen bunten Gabentisch finden (von links): Heidi Westphal, Reinhard Sauter, Caroline Senger, Mirjam Muffler und Bruno Sauter.

„20*2*M*b*20“ lautete der vielversprechende Titel des Klepperlesketches, bei dem die Reise dreier Weisen aus dem Morgenland präsentiert wurde. Auf ihrer Suche nach dem Messias kamen sie über viele Umwege endlich nach Stahringen, wo der „gütige und redselige König Aichele mit Martin seinem Stabhalter“ herrschte. Das war ein witziger Bezug auf Ortsvorsteher Jürgen Aichelmann und dem Radolfzeller Oberbürgermeister Martin Staab. Bei ihrer Reise erreichten sie über die Homburg endlich Stahringen und fanden mitten im Dorf ihren Messias, und zwar in der Stube von Familie Koch – allesamt seit Jahrzehnten bekannte und beliebte Mitglieder der Zunft.

Tänze und Schlager: die Mitglieder der Wäscherinnen- und Wäscher-Gruppe bei ihrem bunten Mix aus flotten Tänzen und bekannten Schlagern.
Tänze und Schlager: die Mitglieder der Wäscherinnen- und Wäscher-Gruppe bei ihrem bunten Mix aus flotten Tänzen und bekannten Schlagern.

Gefeiert wurde die erfolgreiche Suche mit einem fulminanten Konzert der Klepperlegruppe – ein krönender Abschluss des gelungenen bunten Abends in der Homburghalle in Stahringen.