Der Landkreis Konstanz vermeldet rückläufige Zahlen bei der Zuweisung von Geflüchteten. In der Stadt Radolfzell ist aber von Entspannung noch nichts zu spüren, wie Petra Ott vom Fachbereich Partizipation und Integration. Im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales stellte sie den Integrationsbericht 2023 vor. An einem Bericht aus dem Jahr 2024 werde aktuell noch gearbeitet. Eine Zahl konnte sie aber nennen: 2024 seien insgesamt 146 Geflüchtete zugewiesen worden. Für Februar und März gebe es neue Zuweisungen vom Landratsamt. 24 Personen, um genau zu sein, wie Marlene Pellhammer, Sprecherin des Konstanzer Landratsamtes auf Nachfrage mitteilte.

Die Unterbringung dieser Personen „wird sportlich“, erklärte Petra Ott während der Sitzung. Für einige der von der Stadt angemieteten Objekte würden die Mietverträge in diesem Jahr auslaufen. Auch wenn allgemein weniger Geflüchtete kämen, werde man dieser Sache „besondere Aufmerksamkeit widmen müssen“, so Ott.

Zahlen sinken auch auf Landkreis-Ebene

In der Tat gehen die Zahlen ein kleines bisschen zurück. Der Landkreis selbst hatte im Februar dieses Jahres 19 Personen zugewiesen bekommen, im Januar seien es 25 Personen und im Dezember 2024 waren es 38 Personen. Dazu komme noch eine geringe Anzahl Direktaufnahmen aus der Ukraine, Familiennachzüge oder Ähnliches, wie Pellhammer weiter informiert. Ob der Trend anhalten werde, dazu will die Sprecherin des Landratsamtes keine Aussage tätigen. „Die Zahlen sind bundesweit rückläufig. Eine Prognose ist schwer und nicht belastbar möglich“, so Pellhammer.

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Der Integrationsbericht für 2023 für Radolfzell gibt auch einen allgemeinen Überblick. Im Jahr 2023 leben 5137 Ausländerinnen und Ausländer in Radolfzell, das machte 15,7 Prozent der Bevölkerung aus. Diese stammten aus mehr als 110 Herkunftsländern, meistens aus Italien, der Türkei, Syrien, der Ukraine oder dem Kosovo.

Davon seien 1305 Personen als Geflüchtete nach Radolfzell gekommen. Diese lebten in verschiedenen Unterkünften und Anschlussunterbringungen, die die Stadt zur Verfügung stellen muss.

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Einige Unterkünfte sind in Betrieb

Laut Integrationsbericht wurden im Jahr 2023 17 neue Immobilien für die Unterbringung Geflüchteter angemietet. 2014 waren es neun neue Objekte, zusätzlich zu den drei größeren Unterbringungseinrichtungen im ehemaligen Veterinäramt, dem Hotel Krone und dem neuen Holzmodul in der Güttinger Straße. Dieses wurde erst vergangenen Sommer in Betrieb genommen.

Auch die Unterbringung im ehemaligen Fitness-Studio in Neu-Bohlingen ist für die Erfüllung der städtischen Quote notwendig, auch wenn die Wohn- und Lebensverhältnisse in den Räumen nicht ideal sind, wie des Öfteren im Gemeinderat kritisiert wurde.