Wäre der menschliche Körper ein Unternehmen und alle Organe würden einen Arbeitsplatz symbolisieren, wäre der Mitarbeiter der Monats Dezember ganz klar die Leber. Um all die Besuche des Weihnachtsmarktes, der Weihnachtsfeiern, der Festtagsessen und nicht zuletzt der Silvester-Party zu ermöglichen, hat die Leber richtig viel Überstunden geschoben.
Anders als ihre Kollegin Lunge, die gerade mal Dienst nach Vorschrift absolviert hat. Im Dezember haben alle mehr Zeit auf dem Sofa als im Fitness-Studio verbracht, nicht viel zu tun in der Lungen-Abteilung.
Ein Rollmops ist nicht für Jedermann
Ganz besonders hart wird für Kollegin Leber der Jahresabschluss. Und nicht selten ist sie bis zum frühen Morgen so mit Arbeit zugeschüttet, dass sie schlicht nicht hinterherkommt und eine Systemstörung in Form eines beliebten Haustieres eintrifft: Der Kater.
Wie man diesen bekämpft, dazu gibt es viele Meinungen, Tipps und noch mehr Hausmittel. Ein Klassiker ist der Rollmops mit Essiggurken, der aufgrund seines Salzgehaltes den Mineralstoff-Haushalt im Körper auffüllt. Um an all diese guten Stoffe zu kommen, muss man sich allerdings überwinden, nach einer durchzechten Partynacht eingelegten Fisch zu essen. Kann auch nicht jeder.
Und auch die anderen, vernünftigen Hausmittel klingen nicht gerade verlockend, wenn man mit Kopfschmerzen und einem pelzigen Geschmack im Mund aufwacht: Bewegung an der frischen Luft (man schafft es maximal vom Bett aufs Sofa, aber dann vor die Tür?) und ein gesundes, ausgewogenes Frühstück mit Obst und Vollkornprodukten (wer soll das in diesem Zustand bitte zubereiten?).
Doch diese Tipps sind immer noch praktikabler als das, was die alten Römer gegen ihren Kater anscheinend unternommen haben: Hat man zu tief in den Weinkrug geschaut, soll im antiken Rom der Genuss von gebratenen Kanarienvögel Abhilfe schaffen.
Finger weg von Döner
Zum Glück gibt es noch Hilfsmittel, für die man nicht erst in eine Zoohandlung einbrechen muss. Und auch wenn erfahrene Partygänger das nicht gerne hören wollen: Ein nächtlicher Döner ist kein gutes Kater-Mittel, das Fett belastet den Stoffwechsel noch mehr. Der Kater hält länger an als gewollt. Den selben Effekt hat das berühmte Konterbier. Experten raten dazu, vor dem Schlafen eine Tasse heiße Brühe zu trinken und überhaupt viel Wasser zu trinken. Auch schon abends. Und vielleicht überraschen wir unsere Leber nach dem harten Monat Dezember mit einem kleinen Urlaub ab Neujahr. Verdient hätte sie es.