Wenn es nach der derzeitigen Landesregierung in Baden-Württemberg geht, soll es künftig auf dem Schienerberg Windkraftanlagen geben. Das hat eine kürzlich veröffentliche Verlautbarung (der SÜDKURIER berichtete) ergeben. Die aktuellen Pläne der Landesregierung sehen vor, dass bis zu 40 neue Windräder auf einer Fläche von 900 Hektar der Staatswaldflächen umgesetzt werden könnten. Grüne und CDU hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass in Baden-Württemberg die Voraussetzung für den Bau von 1000 neuen Windkraftanlagen geschaffen werden.

Zwei Standorte auf dem Schienerberg

Konkret geht es um zwei Standorte, die sich an der nördlichsten Grenze der Gemeinde Öhningen befinden. Auf den Gemarkungen Langenmoos (Grenze zur Gemeinde Moos) und Bühlharz (nahe Grenzgebiet zur Schweiz in der Nähe des Croobachs) sehen die Pläne auf einer Fläche von 32 Hektar den Bau zweier Windkraftanlagen vor.

Die Standorte sind Öhningens Bürgermeister Andreas Schmid zuvor mitgeteilt worden, wie er jetzt in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte. Ohnehin wurden sie schon im Rahmen einer Kartierung, die die Windhöfigkeit auf dem Schienerberg darstellt, als potentielle Standorte eingestuft. Maßgeblich für eine Umsetzung ist jedoch die Wirtschaftlichkeit für die künftigen Investoren und Betreiber.

Das ist auch für Bürgermeister Andreas Schmid eine der notwendigen Voraussetzungen, wie er jetzt erklärte. „Ich habe mich immer schon geoutet und für die Windenergie ausgesprochen. Aber es muss wirtschaftlich sinnvoll sein“, sagt der Öhninger Bürgermeister.

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Was er unter wirtschaftlich versteht, erklärt er ebenfalls: „Wenn sich mögliche Betreiber melden, dann ist es für mich wirtschaftlich“, führt er aus. Das Land hat nach Auskunft von Andreas Schmid nun mögliche Investoren und Betreiber angeschrieben, die bis zum 31. März ein verbindliches schriftliches Angebot abgeben müssen. „Ich bin mal gespannt, ob auch Player aus der Region dabei sind“, so der Bürgermeister.

Bürgermeister möchte positiv in dieses Projekt starten

Unabhängig von den Ausschreibungen des Landes ist die Haltung der Gemeinde Öhningen noch nicht klar definiert. Der Gemeinderat wurde von Andreas Schmid über die Pläne bereits informiert und wird in der nächsten Sitzung am Montag. 21. Februar darüber beraten. „Ich gehe eher davon aus, dass wir den regenerativen Energien positiv gegenüberstehen“, mutmaßt der Bürgermeister. In jedem Fall werden die Bürger an der Entscheidung beteiligt, stellt Schmid schon einmal in Aussicht.

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Dass die Meinung zu Windkraftanlagen auf dem Schienerberg nicht einheitlich ist, ist ihm klar. „Es wird auch Widerstand geben“, ist sich Schmid sicher. Bei ähnlichen Planungen (der SÜDKURIER berichtete 2016 über die damaligen Pläne), die von der schweizerischen Seite ausging und Windkraftanlagen im Gewann „Chroobach“ vorsah, hatten sich sogar schweizerische und deutsche Bürgerinitiativen gegründet, die Seite an Seite gegen mögliche Anlagen protestiert hatten. Etwas ähnliches dürfte angesichts der aktuellen Planungen ebenfalls zu erwarten sein. Für den Öhninger Bürgermeister Andreas Schmid stellt das kein Problem dar. „Der Gemeinderat wird sich nicht gegen die Bürger stellen“, erklärt er in diesem Zusammenhang.