Natalie Reiser

Wie alle anderen Indoor-Sportstätten ist auch das Kletterwerk seit dem 2. November geschlossen. Keine leichte Situation für die Betreiber, die viel Arbeit in das Hygienekonzept gesteckt und normalerweise im Winter Hochsaison haben.

Ebenso trifft es alle Kletterer, von denen hier viele mehrmals wöchentlich trainieren, Freunde treffen, einen kleinen Ausstieg aus dem Alltag genießen. So wie Johanna Langer, die seit vielen Jahren sowohl am Felsen als auch in der Halle klettert.

„Klettern ist meine Hauptsportart, im Kopf und im Herzen“

„Das Klettern in der Halle fehlt mir. Klettern ist meine Hauptsportart, im Kopf und im Herzen“, erzählt die 39-jährige Erlebnispädagogin, die nach einer beruflichen Neuorientierung als Lehrerin an der Mettnau-Schule arbeitet. Auch der soziale Kontakt zu Kletterfreunden fehle ihr: „Ich bin gerne in der Gruppe unterwegs, da fällt es manchmal leichter, von Beruf und Familie abzuschalten.“

Andererseits sei sie nicht zu unglücklich: „Angesichts der Probleme, die Corona hervorruft, ist das ein Tod, den ich gerne sterbe.“ Außerdem sei sie es als Mutter von zwei kleinen Söhnen gewöhnt, zurückzustecken und flexibel zu reagieren.

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Also bewegt sie sich bei anderen Gelegenheiten: Kleine Fahrradtouren mit ihren beiden Jungen, öfter mal mit dem Rennrad statt dem Auto zur Arbeit fahren, mit dem Mountainbike über den Bodanrück streifen und natürlich am Felsen klettern, solange das Wetter es noch zulässt. „Jetzt klettere ich auch bei anderen Temperaturen – mit warmem Tee, Kaffee, Arm- und Fußstulpen geht das schon“, meint sie lachend.

Online-Yoga ist schwierig bei kleinen Kindern im Haus

Um die Muskeln nach dem Klettern zu dehnen, macht Johanna Langer Yoga. Doch die Yoga-Studios sind zu. „Die friedliche Persönlichkeit meiner Yoga-Lehrerin und die Atmosphäre im Kurs fehlen mir“, meint sie.

Das Studio bietet einen Online-Kurs. Jedoch: „Wenn bei der Schlussentspannung im Büro die Jungs nebenan toben und an die Tür klopfen, bringt das nichts.“ Der aktuellen Lage gewinnt sie aber auch etwas Positives ab: „Man lernt lokal mehr kennen. Es müssen nicht immer die Berge oder das Meer sein.“