Es ist eins der wichtigsten Themen im Wahlkampf um den Radolfzeller OB-Posten. Und bisher hat sich der erste Gegenkandidat von Amtsinhaber Martin Staab, Simon Gröger aus Wurmlingen, bedeckt gehalten. Doch nun habe er sich nach vielen Gesprächen mit Nabu und BUND, der Fridays-for-Future Bewegung, dem Bürgerforum Bauen Radolfzell sowie dem Investor des Hotelprojektes einen Überblick über die Situation verschafft.

Simon Gröger, der gemeinsame Kandidat der CDU, SPD und FGL für die Oberbürgermeisterwahlen in Radolfzell.
Simon Gröger, der gemeinsame Kandidat der CDU, SPD und FGL für die Oberbürgermeisterwahlen in Radolfzell. | Bild: Jarausch, Gerald

Simon Gröger, aktuell als Wirtschaftsfördere der Stadt Tuttlingen tätig, spricht sich für die komplette Verlagerung des Bauprojektes aus. „Insbesondere im Hinblick auf den Aspekt des Hochwasserschutzes halte ich es für geboten, alternative Planungsszenarien ernsthaft in Erwägung zu ziehen, die eine vollständige Verlagerung der geplanten Bebauung vom Streuhau in Richtung östlich des bestehenden Bora Hotels vorsehen“, schreibt Gröger in einer Presseinformation.

Sorge wegen möglichem Hochwasser

Dass das geplante Feriendorf im Streuhau nicht nur im Hochwassergebiet HQ 100 Bereich, sondern darüber hinaus sogar im HQ 10 Bereich (Überschwemmungsgefahr alle zehn Jahre) liege, habe Gröger aktuell immer mehr Sorgen bereitet. „Die Starkregenvorfälle und schlimmen Überschwemmungen, besonders in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zeigen, dass hochwassergefährdete Gebiete zukünftig mit besonderer Vorsicht zu behandeln sind“, so Gröger. Auch gehe er davon aus, dass die gesetzlichen Vorgaben für eine Bebauung in überschwemmungsgefährdeten Gebieten weiter verschärft würden.

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Radolfzell sei eine Stadt, die eine beeindruckende Natur sein eigen nennen könne und gleichzeitig auf den Tourismus als langfristige Einnahmequelle setze. Dieser Zielkonflikt werde bei dem Projekt im Streuhau besonders deutlich, so Gröger. Um das Thema weiter zu vertiefen, wolle der OB-Kandidat den Investor, die Naturschutzverbände Nabu und BUND sowie das Bürgerforum Bauen Radolfzell vor Ort zu einem zeitnahen gemeinsamen Gespräch einladen. Die Frage nach der Bedeutung von Naturschutz und Tourismus als Einnahmequelle soll Erörtert werden.

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