Mit Extra-Runden kennt man sich im Radolfzeller Gemeinderat bestens aus. Ist es doch Brauch, verschiedene Projekte in fast allen Bereichen – aber vor allem beim Thema Bauen – in praktisch jedem Stadium zu hinterfragen, zu ergänzen oder auch mal abzublasen. Eines dieser Projekte, welches der Rat auf Dauerschleife durch die Tagesordnung nudelt, ist der Sportpark Mettnau.
Eigentlich ist der von Sportlern lang ersehnte Kunstrasenplatz in seiner Planung weit fortgeschritten. In der jüngsten Sitzung des Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik ging es nicht nur um die konkreten Pläne mit Zugängen und Zäunen und den Belag des Platzes, sondern auch um die Kosten. Und diese sind, es wird heute niemanden mehr überraschen, gestiegen.
Kosten sind um 700.000 Euro gestiegen
Die im Sommer 2021 berechneten Kosten von rund 3,3 Millionen Euro sind mittlerweile um etwa 700.000 Euro angestiegen. Das Sportzentrum Mettnau soll also etwa vier Millionen Euro kosten. Dabei ist der Allwetterplatz mit rund 2,57 Millionen Euro veranschlagt, die Sanierung des Rasenplatzes soll etwa eine Million kosten und die Maßnahmen auf dem TBR-Gelände kosten 475.000 Euro.
Wo sich auf der einen Seite Walter Hiller (Freie Wähler) noch freute, dass der Platz endlich Gestalt annimmt, sprangen Siegfried Lehmann (FGL) sofort die Kosten ins Auge. Er warf der Verwaltung vor, diese klein gerechnet zu haben. Die von dem Planungsbüro eingerechnete Verteuerung von nur acht Prozent würde nicht der realen Kostensteigerung entsprechend. „Das kostet jetzt vier Millionen Euro, und dann nochmal eine Million?“, fragte Lehmann.
Haushalt ist jetzt schon im Minus
Der FGL-Fraktionssprecher wies auf den ohnehin schon angespannten Haushalt hin, der bereits jetzt ein Defizit von vier Millionen wegen der Sanierung der Litzelhardhalle aufweist. Dieses Geld müsse ebenfalls bereits eingespart werden. „Das wird Auswirkungen auf andere Projekte haben“, kündigte Lehmann an.
Wolfgang Keller, Leiter der Stabstelle Stabsstelle Umwelt-, Klima und Naturschutz, erklärte, bei der Kostenberechnung aus 2021 habe es sich um eine Grobkostenberechnung gehandelt. Die Berechnung jetzt aus November 2022 sei verlässlicher. Die Haushaltsberatung des Gemeinderates findet am Dienstag, 31. Januar, statt.