Ein Lob ist nicht immer das, was einen über das Ende des politischen Amts trägt. Landrat Zeno Danner wollte dem Erdrutschsieg von Simon Gröger und damit der vernichtenden Niederlage für Amtsinhaber Martin Staab bei der Oberbürgermeisterwahl etwas entgegensetzen. Das Ergebnis, so sagte der Landrat vor dem Milchwerk, gebe nicht das Engagement wieder, was Staab für Radolfzell geleistet habe.

Blick auf das Mobiltelefon, dass ihm eine erhebliche Wahlniederlage bestätigt. OB Martin Staab im Kreis der Kollegen Bernd Häusler und ...
Blick auf das Mobiltelefon, dass ihm eine erhebliche Wahlniederlage bestätigt. OB Martin Staab im Kreis der Kollegen Bernd Häusler und dem ehemaligen Bürgermeister Peter Kessler aus Moos. | Bild: Gerald Jarausch

Martin Staab sah das eine Stunde zuvor deutlich nüchterner. Er sprach von einem Stimmungswahlkampf, der schwierig zu führen gewesen sei. Staab hätte sich darauf einstellen können. Vor zwei Jahren bei der Kreistagswahl war sein persönliches Ergebnis zur Vorwahl um fast zwei Drittel geschrumpft.

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2019 glaubte Staab, dieses Ergebnis auf Kreisebene sei kein Omen für die OB-Wahl 2021. Er hatte die Chance, die Stimmung zu drehen. Doch die Konflikte zwischen ihm und dem Gemeinderat, zwischen ihm und Mitarbeitern im Rathaus, setzten sich fort. Drei Fraktionen, Freie Grüne Liste, CDU und SPD, machten sich auf, einen Gegenkandidaten zu finden. Sie suchten den Gegenentwurf zu Staab. Gröger vermittelt, dass er die Übereinstimmungen der Meinungen sucht. Staab vermittelt, dass er es besser weiß. Das macht einsam, und während seines Einsatzes für Radolfzell hat er unterwegs seine Wähler verloren.