Es ist ein Langzeitziel, das schon vor über einem Jahr zum Start des hebammengeleitete Gesundheitszentrum (HGZ) mit dem Namen Radofine in den ehemaligen Räumen des Scheffelcafés in der Forsteistrasse verkündet wurde: In Radolfzell soll in Zukunft ein Geburtshaus eröffnet werden. Aktuell dient das Gesundheitszentrum unter anderem der Information zu Themen rund um Schwangerschaft und Geburt, der Geburtsvorbereitung und der Vermittlung von Hebammen. Eine Geburt selbst ist dort aktuell aber noch nicht möglich, sehr wohl aber gewünscht. Doch wann könnte es soweit sein?
Konzeptualisierung läuft
Laut Bürgermeisterin Monika Laule läuft derzeit das zweite Förderprojekt zur Weiterentwicklung des Zentrums zu einem Geburtshaus. Es sei bis Ende Juni dieses Jahres abzuschließen und umfasse „im Wesentlichen die Konzeptualisierung des Geburtshauses, die Erstellung des Geschäftsmodells mit Finanzplan sowie die regelhafte Kooperation mit dem Klinikverbund im Landkreis Konstanz“. Zudem erfolge die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Konstanz, damit ein Evaluationskonzept zur Sicherung der Transparenz und Übertragbarkeit des Geschäftsmodells auf andere Standorte erstellt wird.
„Die Durchführung des zweiten Förderprojekts erfordert wiederum eine finanzielle Beteiligung des Spitalfonds Radolfzell“, erläutert Laule. Ebenso sei die Standortprüfung für das Geburtshaus Bestandteil des zweiten Förderprojekts. „Neben dem heutigen Standort Radofine sind weitere Möglichkeiten zu prüfen“, erklärt die Bürgermeisterin. „Die ersten Kontakte sind aufgenommen. Mit dem Ergebnis der Prüfung wird der Stiftungsrat in 2022 befasst.“
Gibt es noch ein weiteres Förderprojekt?
Mit Abschluss des Förderprojekts im Sommer solle dann zunächst einmal das Konzept für die Struktur und den Betrieb eines Geburtshauses stehen. Aber: „Die investive Umsetzung, also die notwendigen baulichen Maßnahmen im Gebäude und die Ausstattung und Einrichtung der Räume sind nicht Bestandteil dieses Förderprogramms“, so Monika Laule.
Ob das Land Baden-Württemberg im Anschluss noch ein weiteres Förderprojekt auflegen werde, das dann investive Maßnahmen für ein Geburtshaus fördert, sei noch offen. Laut Monika Laule wäre es aber folgerichtig, „wenn die politisch gewollte Gesundheitsversorgung von Familien mit Hebammen und ambulanten Geburtsangeboten“ in der Fläche wieder erreicht werden soll.
Geburtshaus frühestens ab April 2023
Es sei Fakt, so die Bürgermeisterin, dass nur das gesamte Angebot – das aktuelle Hebammenzentrum zusammen mit der Erweiterung um das geplante Geburtshaus – Sinn mache. Die Einrichtung einer hebammengeleiteten Einrichtung, also eines Geburtshauses in Trägerschaft der Stadt Radolfzell, sei von den Projektleiterinnen und sonstigen Beteiligten von Anfang an das Ziel gewesen.
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