Die vierte Welle der Corona-Pandemie bereitete in Baden-Württemberg den Weihnachtsmärkten ein jähes Ende. Der Frust ist vor allem unter den Standbetreibern groß: Waren wurden bereits eingekauft oder eigens für die Märkte produziert. Jannik Probst aus Gaienhofen und Malena Riester aus Salem starten nun in der Bodensee-Region eine Rettungsaktion für die Schausteller und Beschicker der Weihnachtsmärkte – und zwar im Internet.

Damit die Standbetreiber nicht auf ihren Waren sitzen bleiben oder sie gegebenenfalls vernichten müssen bieten die Veranstaltungskaufleute einen virtuellen Weihnachtsmarkt auf einer Online-Plattform an. Kunden können sich dort von Stand zu Stand klicken und sich ihre Produkte aus den regionalen Weihnachtsmärkten zusammenstellen – von Duftkerzen, Weihnachts- und Grußkarten oder handgemachten Pralinen über Punsch und Glühwein, Weihnachtsbiere oder Köstlichkeiten aus einer Hotelküche. Das weihnachtliche Angebot ist im Aufbau und lebt von der Resonanz der Händler und der Kunden.

Schausteller müssen über die Runden kommen

Die Veranstaltungskaufleute Jannik Probst und Malena Riester bieten den Schaustellern ihre Hilfe an und organisierten den weihnachtlichen Online-Handel auf der Internetseite einer Salemer Eventagentur. Zwar könne man viele Artikel und Waren in das nächste Jahr mitnehmen, doch die Schausteller müssten ganz aktuell über die Runden kommen, erläuterte Jannik Probst die Hilfsaktion. Zudem hätten viele Standbetreiber keine Verkaufsräume um dort ihre gekauften oder produzierten Waren anzubieten.

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Gegen eine geringe Provision können sich nun Händler bei den Veranstaltern mit Bilder ihrer Produkte freischalten lassen. Damit sollen die Selbstkosten der Initiatoren für die Abholung sowie die Vergabe an Abholstationen gedeckt werden. „Weitere Kosten entstehen für die Händler nicht“, versichert Jannik Probst. Das Anmeldeformular stehe auf der Internetseite zum Download bereit. Probst empfiehlt, dass Händler jede ihrer Produkte für den Weihnachtsmarkt mit einem Einzelbild und vor weißem Hintergrund fotografieren sollen.

Ware gibt es gesammelt an Abholstationen

Der Kunde hat die Möglichkeit, aus dem Sortiment der gesamten Region auszuwählen und bezahlt direkt auf der Internetseite. Damit Händler nicht jeden Artikel verpacken und versenden müssen, holen Jannik Probst und Malena Riester die weihnachtlichen Waren an den Vortagen der Verteilung bei den Händlern ab und stellen diese für die Kunden gesammelt und hergerichtet an Abholstationen in Radolfzell und Salem bereit.

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Je nach Landkreis können die Waren jeweils am 16. sowie am 23. Dezember gebündelt auf dem Mettnauer Parkplatz der Tennis-Squash-Gemeinschaft im Schießhüttenweg oder an der Eventagentur in der Margaretenstraße in Salem zwischen 18 und 20 Uhr kontaktlos abgeholt werden. Je nach Andrang koordinieren die Initiatoren für die Abholung gegebenenfalls Zeitfenster für eine Übergabe der Weihnachtswaren und informieren die Kunden separat, erläutert Jannik Probst die Maßnahmen, mit denen die Corona-Pandemie eingedämmt und für einen reibungslosen Ablauf der Hilfsaktion gesorgt werden soll.

Zeit und Spritgeld sparen

„Wir kümmern uns darum, dass die bestellte Waren zu den Kunden an die Abholstationen kommen“, verspricht Jannik Probst. „Dabei wollen wir es so einfach wie möglich für die Händler machen. Aber auch für den Kunden“. Sie könnten sich Zeit und Spritgeld sparen, wenn sie jeden einzeln Händler anfahren müssten, so Probst: Er wolle sowohl den Händlern wie auch den weihnachtlich gestimmten Kunden helfen. Jede Ware einzeln zu verpacken und diese dann per Versand zu verschicken käme sowohl für die Händler wie auch für die Kunden am Ende teurer. Und Händler müssen nur für den tatsächlichen Verkauf einer Ware eine Provision zu zahlen. So käme es bei ihnen zu keinen weiteren Verlusten, falls wenig oder nichts bestellt würde.

Weitere Informationen für Kunden und Händler gibt es unter www.weihnachtsmarkt-bodensee.de.