OB Martin Staab ist zufrieden mit dem neuen Solarpark Reichenauer Wiesen: „Die Einweihung ist ein großer Schritt für die Stromgewinnung in Radolfzell“. Im Jahr 2018 sei das Projekt aus der Taufe gehoben worden, nachdem die Fläche hinter den Kleingartenanlagen am südwestlichen Ortseingang nicht wie geplant als Erweiterung des Gewerbegebiets verwendet werden konnte. Der Untergrund sei dafür zu instabil. „Die Fläche direkt an der Bahnlinie konnten wir dann aber perfekt für eine solche Anlage einplanen“, sagt Staab. Die Stadtwerke Radolfzell hätten daraufhin den Zuschlag für die Kooperation bekommen. „Wir müssen Energie vor Ort gewinnen und fördern.“
Bereits am Netz
Das Photovoltaikprojekt ist bereits Ende April an das Stromnetz angeschlossen worden. Die gewonnene Sonnenenergie könne nach Angaben von Joachim Kania, Vertriebsleiter bei den Stadtwerken, direkt von den Kunden ohne zusätzliche Kosten genutzt werden. Das Umweltbundesamt prüfe Angebote von regionalem Strom, da er nach der Erzeugung innerhalb von 80 Kilometern beim Verbraucher ankommen müsse.
Lars Kießling, Leiter Anlagen und Netze bei den Stadtwerken: „Es war ein spannendes Projekt.“ Im Februar sei der Spatenstich gewesen und „schon zwei Monate später haben wir die Anlage in Betrieb genommen“. Kießling berichtet: „Wir hatten sogar schon zwei Geburten auf der Anlage. Zwergschafe übernehmen die Grünpflege für uns.“ Der Vorteil der Tiere: Sie kommen unter die niedrigen Module, um dort das Gras zu fressen.
750 Kilowatt aus 2000 Modulen
Die Anlage Reichenauer Wiesen kann mit der Leistung von 750 Kilowatt aus 2000 Modulen etwa 300 Haushalte mit Strom versorgen. Sie nimmt eine Fläche von 0,8 Hektar ein, was etwa der Größe von mehr als einem Fußballfeld entspricht. Das Klima-Einsparpotenzial des Solarparks liege bei 750 Tonnen Kohlenstoffdioxid jährlich.