Das Markthallenprojekt im Gewerbegebiet Göldern nahe dem Bahnhof Reichenau biegt auf die Zielgerade ein. Nach circa einem Jahr Bauzeit sei die Eröffnung für den 13. August geplant, sagt Ralf Rosbach, einer der Geschäftsführer des Konstanzer Inklusionsbetriebs Indigo, der das von der Gemeinde gewünschte Projekt umsetzt.

Indigo-Geschäftsführer Ralf Rosbach.
Indigo-Geschäftsführer Ralf Rosbach. | Bild: Zoch, Thomas
Indigo-Geschäftsführer Andreas Effinger.
Indigo-Geschäftsführer Andreas Effinger. | Bild: Zoch, Thomas

Indigo will dort Produkte von der Insel Reichenau sowie aus der Region verkaufen und ein kleines Bistro betreiben. Folgen soll ein Fahrradverleih, dies eventuell aber erst ab Frühjahr 2023, so Co-Geschäftsführer Andreas Effinger. Außerdem soll es Infos zur Insel geben.

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Doch Rosbach betont: „Der Kern dieses Projekts ist eine Schnippelküche.“ Dort sollen verschiedene Gerichte, Salate, Suppen und Säfte aus Gemüse zubereitet werden, das in der Markthalle nicht verkauft worden sei. Wobei auf dem Verkauf der Schwerpunkt liege, betonen Rosbach und Effinger. Die eigentliche Markthalle macht mit rund 200 Quadratmetern den Großteil der Fläche aus.

Gemüse von der Reichenau soll in der Markthalle verkauft werden – aber nicht nur das allein.
Gemüse von der Reichenau soll in der Markthalle verkauft werden – aber nicht nur das allein. | Bild: Zoch, Thomas

Laut Geschäftsleiter Stefan Zimmermann soll es neben Gemüse und Salat von der Reichenauer Genossenschaft weitere Reichenauer Produkte geben, etwa Räucherfisch, Wein, Honig und Zigarren. Dazu kommen Spezialitäten aus der Region wie Bio-Backwaren, Gewürze, Öle, Essig, Tees und Brotaufstriche.

Verzögerungen nicht unmöglich

Bei der geplanten Fertigstellung ist Indigo-Chef Rosbach aber vorsichtig: „Es gibt noch Unbekannte.“ Es könnte Material- und Lieferprobleme bei den Dingen geben, die noch beauftragt werden müssten – wie etwa Rollläden oder technische Geräte.

Es sei auch bisher schon zu Verzögerungen gekommen, zum einen wegen Materialmangels, zum anderen wegen Corona-Erkrankungen. „Man muss in diesen Zeiten von Woche zu Woche denken“, betont Rosbach.

Projektleiter ist Urban Heydler, der schon beim benachbarten Nabu-Bodenseezentrum beteiligt war.
Projektleiter ist Urban Heydler, der schon beim benachbarten Nabu-Bodenseezentrum beteiligt war. | Bild: Nabu/S. Schwab

Die Gesamtkosten – inklusive Einrichtung und Ausstattung – lägen aktuell bei rund 2,3 Millionen Euro und damit durch Preissteigerungen circa 200.000 Euro über der Berechnung, erklären Rosbach und Projektsteuerer Urban Heydler.

Die Teuerung hält sich damit nach ihrer Einschätzung noch in Grenzen. Wobei Rosbach anfügt: „Gott sei dank haben wir letztes Jahr schon begonnen.“ Bei den heutigen Unsicherheiten wäre das Projekt für Indigo kaum machbar.

Lange gerechnet vor Baubeginn

Die gemeinnützige GmbH hatte lange und gründlich gerechnet und abgewogen, ehe der Bau begann. Man habe darlegen müssen, dass sich das Projekt wirtschaftlich trage, so Rosbach und Effinger. Dies sei Voraussetzung gewesen, um einen Zuschuss der Aktion Mensch zu bekommen. Aus dieser Quelle fließen Indigo 550.000 Euro zu, so Rosbach – zum Teil für den Bau, aber auch als Personalkostenzuschuss zur Anschubfinanzierung.

Zudem erhält Indigo vom Kommunalverband Jugend und Soziales 270.000 Euro, weil das Unternehmen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft.

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Die Gemeinde Reichenau stellt das Grundstück direkt beim neuen Nabu-Bodenseezentrum. An dessen äußere Gestaltung ist auch die Architektur der Markthalle mit leicht geneigtem Flachdach und Holzverkleidung angepasst. Knapp 300 Quadratmeter Grundfläche soll das bis zu acht Meter hohe Gebäude haben.