Wie so viele Privathaushalte muss auch die Gemeinde Reichenau mit steigenden Kosten klar kommen, mit denen die Einnahmen nicht mehr mithalten können. Und so ist der Haushaltsplan fürs Jahr 2023 schon um einige Maßnahmen abgespeckt worden.

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Aufgeschoben werden etwa die statische Sanierung des Schlosses Königsegg und das Park-/Leitsystem. Geld soll nur investiert werden in Dinge, die nach langen Diskussionen als besonders nötig eingestuft werden. Kämmerin Bettina Meier betonte im Gemeinderat: „Unsere finanziellen Spielräume werden immer knapper. Entsprechend ist es wichtig, unsere Prioritäten auf Pflichtaufgaben zu legen.“

Das betreffe zum Beispiel die Erneuerung der Infrastruktur wie Straßen und Kanäle – etwa aktuell in der Karl-Beck-Straße. Zudem sollten Maßnahmen Vorrang haben, die gefördert werden, zum Beispiel die Neugestaltung der Klostergärten. Eine bessere und frühzeitige Priorisierung von Maßnahmen forderten alle Fraktionen im Gemeinderat, allerdings gehen die Meinungen da auch teils auseinander.

Soll ebenfalls erledigt werden: die endgültige Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses mit Ausbau des Carports am westlichen Ende und ...
Soll ebenfalls erledigt werden: die endgültige Fertigstellung des Feuerwehrgerätehauses mit Ausbau des Carports am westlichen Ende und Schlauchanlage. | Bild: Thomas Zoch

Insgesamt will die Gemeinde in diesem Jahr 1,324 Millionen Euro investieren, wobei einige schon im Vorjahr geplante Maßnahmen wie die Klostergärten noch anstehen, so Meier. Da dabei für Investitionen nur 421.700 Euro erwirtschaftet werden können, muss die Gemeinde ihre finanziellen Rücklagen angreifen.

Das sagen die Gemeinderäte

Armin Okle kann keinen roten Faden mehr in der Planung der Investionen für die nächsten Jahre erkennen.
Armin Okle kann keinen roten Faden mehr in der Planung der Investionen für die nächsten Jahre erkennen. | Bild: Optik Photo Hepp
Ralf Blum sieht auch Möglichkeiten, die Kostensteigerung in der Gemeindeverwaltung einzudämmen.
Ralf Blum sieht auch Möglichkeiten, die Kostensteigerung in der Gemeindeverwaltung einzudämmen. | Bild: Rainer M. Hohnhaus
Gabriel Henkes vermisst auch Fortschritte bei den Themen Verkehr und Klimaschutz.
Gabriel Henkes vermisst auch Fortschritte bei den Themen Verkehr und Klimaschutz. | Bild: Claudia Rindt
Sandra Graßl-Caluk fordert beim Thema Flüchtlingsunterbringung eine dauerhafte Lösung.
Sandra Graßl-Caluk fordert beim Thema Flüchtlingsunterbringung eine dauerhafte Lösung. | Bild: SK

Reichenaus Ersparnisse liegen zwar aktuell bei rund 5,7 Millionen Euro, werden aber laut Kämmerin Meier in den kommenden drei Jahren auf 400.000 Euro schrumpfen, wenn alles gemacht wird, was aktuell in der mittelfristigen Planung steht. Umso wichtiger sei eine Verbesserung der Einnahmen, so Meier. Eine Möglichkeit dafür ist das Neubaugebiet Lindenbühl-West auf dem Festland.

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Bürgermeister Wolfgang Zoll verwies zudem auf die kaum abschätzbaren Entwicklungen etwa bei Steuereinnahmen oder Kosten für Flüchtlingsunterbringung. „Es wird viele Änderungen geben in diesem Jahr“, sagte er.