Es war ein schockierendes Erlebnis für einen Achtjährigen: Er wurde am 27. Februar Opfer eines Angriffs. Die Angreifer waren fünf Kinder oder Jugendlichen. Sie hatten den Jungen laut dem Polizeibericht auf dem Spielplatz an der Albrecht-Dürer-Straße in einem Wohngebiet in Rielasingen angegangen. Er hielt sich allein auf dem Spielplatz auf, als die fünfköpfige Gruppe auftauchte. Ein Junge schubste den Achtjährigen gegen einen Baum, zerriss seinen Pullover und warf sein Handy auf den Boden, wo es zu Bruch ging. Die Polizei suchte Zeugen.

Doch bisher fehlt von den jugendlichen Tätern jede Spur. Auf einen Zeugenaufruf der Polizei hätten sich bisher leider keine Zeugen gemeldet, berichtet Polizei-Sprecherin Katrin Rosenthal auf Nachfrage. Bekannt war nach der Tat, dass die Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahre alt, alle dunkel gekleidet waren und ein Cap auf dem Kopf trugen.

Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen hat zugenommen

Welche Strafe die Täter erwartet, hänge davon ab, ob die Polizei wegen einfacher oder gefährlicher Körperverletzung ermittelt und wie alt die Täter tatsächlich waren, erklärt die Polizei-Sprecherin. Kinder seien bis zum 14. Lebensjahr strafunmündig. Eine einfache Körperverletzung könne auch mit einer Geldstrafe geahndet werden, eine gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe bestraft.

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Die Zahl der Tatverdächtigen bei Körperverletzungen, die Kinder oder Jugendliche waren, habe in den vergangenen Jahren im Kreis Konstanz zugenommen. Ein weiterer Fall eines Zehnjährigen, der in Konstanz verprügelt wurde, sorgte Anfang März für Aufsehen. Waren es im Jahr 2021 noch 139 Tatverdächtige in dieser Altersgruppe, stieg die Zahl 2023 auf 171 Tatverdächtige. Über die Gründe der Zunahme könne man nur spekulieren – möglicherweise könnten beim Anstieg von 2022 auf 2023 auch die beiden Corona-Jahre eine Rolle gespielt haben, erklärt Katrin Rosenthal.

Die Polizei rät Kindern und Jugendlichen, wenn irgend möglich, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Werde man angegriffen, sollte man auf sich aufmerksam machen, um Hilfe rufen oder Passanten um Hilfe bitten. Wichtig sei, sich nach der Tat einer Vertrauensperson anzuvertrauen und Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Jugendförderteam ist im Ort unterwegs

Von Seiten der Gemeindeverwaltung könne man zum Vorfall auf dem Spielplatz Albrecht-Dürer-Straße nichts sagen, erklärt Gemeindesprecherin Sandra Bossenmaier auf Nachfrage. Die Straftat sei direkt bei der Polizei angezeigt worden und nicht bei der Gemeinde oder beim Kinder- und Jugendförderteam gemeldet worden.

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Um mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, sei Jugendreferent Dennis Bräuer immer wieder in der Gemeinde unterwegs und suche Spielplätze auf. Dabei stelle er sich als Ansprechperson und das Jugendtreff Juca 60 als Anlaufstelle vor. Der Jugendreferent leiste dabei wertvolle Arbeit und habe insgesamt einen guten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen.