Die ersten Container zur Unterbringung von Geflüchteten sind angeliefert worden und stehen auf dem Hupac-Gelände gegenüber des Zustellstützpunkts der Post im Rielasinger Gewerbegebiet. Wie die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mitteilte, hatte Bürgermeister Ralf Baumert den Kauf der beiden Containeranlagen, einer gebrauchten und einer neuen, für 156 Geflüchtete per Eilentscheid beschlossen.
Die Entscheidung zum Kauf der Anlagen für rund zwei Millionen Euro habe deshalb schnell getroffen werden müssen, weil es noch andere Interessenten gegeben habe, berichtete die Verwaltung. Die Grundsatzentscheidung für die Unterbringung in Containeranlagen habe der Gemeinderat bereits im Vorfeld in einer nichtöffentlichen Sitzung getroffen und nicht er allein, wie Bürgermeister Baumert betonte. Zum Kaufpreis kommen noch die Kosten für die Erschließung des Grundstücks, Brandschutzmaßnahmen, PV-Anlage und das Anlegen von Stellplätzen und Spielplatz. Die Verwaltung rechnet mit Gesamtkosten von 2,9 Millionen Euro.
Wie steht es mit der Integration?
Die Fraktion der Grünen im Gemeinderat hatte nach der Entscheidung für die Containeranlage einen Fragenkatalog zum Thema Unterbringung an die Gemeinde geschickt, den diese beantwortete. Darin ging es unter anderem um das Thema Integration. Jenny Frankenhauser vom Kinder-, Jugend- und Integrationsteam der Gemeinde erklärte, dass geplant sei, das Büro des Integrationsmanagements direkt vor Ort in der Containeranlage einzurichten. Da erst einmal nur eine der beiden Anlagen belegt werden solle, sei auch genug Platz für Schulungs-, Aufenthalts- und Spielräume, erklärte sie. Die Anlage könne zudem zur kurzfristigen Unterbringung von Obdachlosen genutzt werden.
Die schnelle Lösung für die Containeranlagen wurde vom Gemeinderat mitgetragen, doch langfristige Lösungen für den sozialen Wohnungsbau seien damit nicht vom Tisch. „Das kam überraschend, wir können schnell reagieren und jetzt ruhiger für die Zukunft planen“, erklärte Volkmar Brielmann (CDU). „Wir haben uns auf der Leichtbauhalle des Landkreises ausgeruht“, gab Nadja Hennes zu Bedenken. Sie habe der Gemeinde geholfen, ihre Quote zu erfüllen. Die Containerlösung solle die Pläne für sozialen Wohnraum nicht vom Tisch wischen, erklärte Bürgermeister Ralf Baumert. Jetzt habe man Zeit, andere Optionen und Gebiete zu prüfen.