Seit 2020 wird in Rielasingen-Worblingen am Aktionsplan Mobilität und Klimaschutz gefeilt – jetzt ist das Projekt einen ganzen Schritt weiter. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung der Vergabe des Aktionsplanes einstimmig zugestimmt. Obwohl kein Gemeinderat die Bedeutung des Vorhabens infrage stellte, gab es dennoch auch kritische Stimmen aus dem Gremium.

Laut Bürgermeister Ralf Baumert sei einer der wichtigsten Punkte im Aktionsplan die Schließung der Lücken im Radwegeverkehr der Doppelgemeinde. Aber auch zukünftige Maßnahmen, wie etwa die Planung für das Sanierungsgebiet Rielasingen Ortsmitte II könnten vom Aktionsplan profitieren. Inhalt des Aktionsplanes sei laut dem Umweltbeauftragten Matthias Möhrle neue Verkehrsdaten. „Wir wollen wissen, wo die Mängel bei uns sind“, sagte er dem Gremium gegenüber. Im Rahmen einer Verkehrszählung könne man so ermitteln, wie hoch der Durchfahrts- und der Eigenverkehr der in der Gemeinde lebenden Bürger sei.

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Möhrle rechnet damit, dass die Erarbeitung des Aktionsplanes neun bis 12 Monate dauern werde. In fünf Phasen solle so ein Maßnahmenpaket für die Gemeinde entstehen, bei dem eng mit den Bürgern zusammengearbeitet werden solle. Rund 110.000 Euro soll die Erarbeitung kosten. 65 Prozent dieser Summe werden laut Bürgermeister Baumert gefördert. Allerdings nur, wenn das Konzept bis Ende 2025 stehe. Ab 2026 winken der Gemeinde lediglich nur noch 50 Prozent an Fördergeldern.

Autofahrer-Mobbing ja oder nein?

Obwohl der Beschluss einstimmig ausfiel, gab es auch kritische Stimmen aus dem Gremium. Hermann Wieland (Freie Wähler) betonte, dass das Konzept nicht als Autofahrer-Mobbing herüberkommen solle. Dies dürfe nämlich auf keinen Fall so sein. Zudem befürchte Wieland, dass der Aktionsplan zu einem bloßen Papiertiger werden könne, der in irgendeiner Schublade verschwinde.

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Sein Fraktionskollege Wieland Spur (Freie Wähler) wies auf die angespannte Finanzsituation der Gemeinde hin. „Uns werden zukünftig die Mittel fehlen, um die Maßnahmen umzusetzen“, sagte er. Jana Akyildiz (Grüne) machte deutlich, dass es bei dem Plan nicht um ein Autofahrer-Mobbing gehe. „Es geht darum, die verschiedenen Verkehrsteilnehmer in Einklang zu bringen“, so Akyildiz.