Bauliche Mängel, zu alt und vor allem zu eng: Das Rathaus in Rielasingen-Worblingen braucht dringend eine Frischzellenkur. Darauf hat sich der Gemeinderat der Hegauer Doppelgemeinde in seiner jüngsten Sitzung verständigt. Welchen Weg die Gemeinde dafür einschlagen möchte, ist derzeit aber noch nicht klar. Eine Anfrage bei der Pressestelle ergibt, dass die Gemeinde sowohl in Richtung Sanierung als auch über Erweiterung nachdenkt. Fest steht aber: „Das Hauptgebäude wurde 1973 errichtet. Was damals gut war, genügt den heutigen Anforderungen einfach nicht mehr“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit.

Wo ist das Problem?

Laut Gemeindeverwaltung weise das gesamte Gebäude unter anderem erhebliche Brandschutzmängel auf und auch die Elektronik sei nicht mehr die jüngste. „Der Gemeinderat wurde bereits vor etwa vier Jahren darüber informiert und seitdem verschärfte sich die Situation weiter“, heißt es in der Stellungnahme der Gemeinde weiter. Zudem entspreche das Rathaus auch den Sicherheitsanforderungen an öffentliche Gebäude nicht mehr. Als Beispiel nennt die Gemeindeverwaltung hierfür, dass zweite Fluchtwege aus dem Ratssaal oder aus den oberen Räumen der ehemaligen Ten-Brink-Villa lediglich über außen provisorisch angebrachte Gerüsttreppen sichergestellt würden.

Ein Problem am jetzigen Gebäude: Zweite Fluchtwege sind nur durch provisorische Treppen möglich.
Ein Problem am jetzigen Gebäude: Zweite Fluchtwege sind nur durch provisorische Treppen möglich. | Bild: Sandra Bossenmaier

Und dann ist da noch der Raummangel im Inneren. Oder anders formuliert: Das Rathaus platzt aus allen Nähten. „Mit neuen Aufgaben wuchs auch die Anzahl der Mitarbeiter und aktuell gibt es keinen freien Büroplatz, alle Büros sind mehr als voll belegt“, teilt die Gemeindeverwaltung mit.

Das könnte Sie auch interessieren

Kurz zusammengefasst: „Die Mängel müssen behoben werden und es braucht mehr Platz im Rathaus. Aber bevor die Gemeinde viel Geld in Sanierungen, auch in energetische, investiert, muss über einen Erweiterungsbau oder einen Neubau nachgedacht werden“, so die Pressestelle weiter.

Wie ist das weitere Vorgehen?

In der Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, die Verwaltung mit der Durchführung eines beschränkten Planungswettbewerb zu beauftragen. Die Architekten sollen dabei einen freien Gestaltungsspielraum erhalten – mit der fixen Vorgabe, die ehemalige Ten-Brink-Villa und den jetzigen Standort des Rathauses zu erhalten, teilt die Pressestelle im Rathaus mit. Wann allerdings mit einem Neubau oder einem Erweiterungsbau begonnen werden könne, sei derzeit noch gar nicht absehbar. Auch mit Blick auf die Kosten gebe es noch viele Fragezeichen.

Das könnte Sie auch interessieren

Fünf Architektenbüros sollen im Rahmen der Mehrfachbeauftragung ihre Entwürfe für das neue Rathaus einreichen. Eine der wichtigsten Vorgaben dabei: Die Alte Villa, die unter Denkmalschutz steht, soll in die Planung mit einbezogen werden. Dafür wurden für den Haushalt 2024 erst mal 61.000 Euro für diesen Schritt durch die Gemeinderäte eingestellt.