Sie sind sie nicht mehr wegzudenken: die Schulsozialarbeiter, die an den dreizehn Schulen in der Stadt im Einsatz sind. Seit zwanzig Jahren gibt es sie: Sie sind Streitschlichter, Berufsberater, Vertrauenspersonen und Mutmacher. Marietta Schons, Abteilungsleitung Schulsozialarbeit, zählte die Schulsozialarbeiter auf, darunter die allererste, Birgit Bohl, die 2001 an die Waldeckschule kam: „Sie hat für uns die Grundsteine unserer Arbeit gelegt, die Kämpfe ausgekämpft, die wir später nicht mehr führen mussten“, so Schons.

Zum Rückblick auf die Erfolgsgeschichte der Schulsozialarbeit in Singen bat Schons, beim Auftakt zur Jubiläumsfeier im Hegau-Gymnasium. den neunjährigen Moritz auf die Bühne. Der aufgeweckte Nachwuchs-Co-Moderator, dessen Vater Schulsozialarbeiter an der Beethovenschule in Singen ist, interviewte OB Bernd Häusler, Bürgermeisterin Ute Seifried und Fachbereichsleiter Bernd Walz zur Einführung der Schulsozialarbeit in Singen. „Es war nicht immer ganz einfach“, erinnerte sich Häusler an die Anfänge. Manche Schulleitungen seien der Sache gegenüber sehr offen gewesen, andere „wollten das einfach nicht“, so der Oberbürgermeister. „Sie waren der Ansicht, wenn man Sozialarbeit an der Schule nötig hat, hat man soziale Probleme“, so Häusler.
Die anfänglichen Vorurteile waren schnell wieder weg
Die Skepsis sei aber rasch der Freude über die Unterstützung gewichen. „Die anfänglichen Vorurteile waren schnell wieder weg“, so auch Bürgermeisterin Ute Seifried zu den Anfängen der Schulsozialarbeit, die damals noch nicht weit verbreitet war. Wichtig war aus Sicht beider die schnelle, umfangreiche Versorgung der Schulen. „Wir wollten einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit für alle Schulen“, so Häusler. Denn die Gesellschaft sei im Wandel, nicht alle Kinder stammten aus behüteten Elternhäusern. Das Besondere am Singener Ansatz sei, so der OB, die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Schulleitungen, Lehrkräften und Schulsozialarbeit.

„Entscheidend ist, dass man sich nach dem Bedarf der Schulen ausrichtet“, so Ute Seifried. Laufende Fortbildungen und neue, kreative Ideen wie etwa die „Zaungespräche“ im Lockdown seien Merkmale der Singener Schulsozialarbeit. „Hier gibt es keinen Stillstand, sondern ständige Weiterentwicklung“. Auch Fachbereichsleiter Bernd Walz hob den Einsatz der Mitarbeiter nicht nur in den letzten Jahren, sondern gerade in jüngster Zeit hervor. „In den vergangenen sechzehn Monaten haben die Schulsozialarbeit, die Schulen, die Stadt und die Abteilung Kinder und Jugend diese gewaltige Aufgabe des Schullebens unter Pandemiebedingungen partnerschaftlich gemeistert. Darauf bin ich richtig stolz“, so Walz.