Im Rahmen einer Fahrrad-Demo haben die Fridays for Future Aktivisten eindringlich darauf hingewiesen, dass die Klimakrise trotz des Corona-Virus nicht vergessen werden dürfe. Rund 50 junge Menschen, darunter auch 15 Leute aus Radolfzell, radelten zusammen mit ein paar Erwachsenen durch die Innenstadt. Es war die erste öffentliche Aktion nach Beginn der Corona-Krise.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ – mit dieser Parole und lautem Geklingel radelten die jungen Leute, gesichert durch zwei Fahrzeuge der Polizei, durch die Innenstadt. Auf einem Transparent stand dieser markante Satz: „Zuerst war der Fisch in der Packung, jetzt ist die Packung im Fisch“.

Insbesondere der gerade von der Bundesregierung beschlossene Ausstieg aus der Kohle bis zum Jahre 2038 ist den Aktivisten ein Dorn im Auge. „Das ist viel zu spät“, sagte Benjamin Janke. „Wir wollen den Ausstieg bis zum Jahr 2030, aber das ist wohl mit dieser Regierung nicht möglich“. Nur so könne man das Klimaziel, eine globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, vielleicht noch erreichen.
Beim Zwischenstopp am Singener Rathaus ergriff Mara Freiburg das Mikrophon. Es sei ja schon ein Fortschritt, dass es in Singen nun eine Fahrradstraße gebe, aber es sei noch vieles verbesserungswürdig. Sie forderte mehr sichere Schulwege für Radfahrer und die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr. „Bessere Bedingungen für Radfahrer bedeuten dann auch weniger Autoverkehr“, ist sie überzeugt. Die Menschen sollten den Wert des Radfahrens für die Gesundheit einfach mehr wertschätzen und vom Auto auf das Rad umsteigen, wo immer es geht.
Carolina Groß, die mit insgesamt 15 Mit-Aktivisten aus Radolfzell her geradelt war, war begeistert, dass so viele motivierte Leute gemeinsam auf die Straße gehen. „Wir werden niemals aufgeben“, sagte sie hoffnungsvoll. Agnes Vokshi appellierte, dass man es nur gemeinsam schaffen könne. „Wir können es uns nicht leisten, mit der Umwelt so umzugehen, wie bisher“, sagte sie.