Singens Bürger haben entschieden: Der Otto-Konzern darf am Bahnhof sein 142-Millionen-Euro-Projekt verwirklichen und das größte Einkaufszentrum der weiten Region bauen. Die Entscheidung fiel in einer Deutlichkeit, mit der nicht mal die Befürworter gerechnet hatten. Das tut der Stadt und ihrer Bürgerschaft gut. Nach monatelangem Wahlkampf um dieses umstrittene Projekt herrscht nun eindeutige Klarheit, wie es am Bahnhof weitergeht. Es kommt ein großes Center, das vieles in der Stadt verändern wird und Singens Anziehungskraft hoffentlich so stärkt, wie die Befürworter hoffen. ECE wird einen Ruck durch Singen gehen lassen.

Es war weise von Singens Gemeinderat und OB Bernd Häusler, schon vor der Abstimmung festzulegen, dass das Votum der Bürger auf alle Fälle bindend ist. Das gab der Abstimmung die nötige Kraft. Die Wahlbeteiligung von 36,8 Prozent liegt merklich höher als beim Bürgerentscheid über das Krankenhaus, wo weniger als 30 Prozent zur Wahl gingen. Das zeigt: ECE hat die interessierten Bürger der Stadt sehr beschäftigt.

Nun geht es darum, die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern wieder zu ebnen. Da gab es in den vergangenen Wochen doch teils erheblichen Unmut. Das sollte nun vorbei sein. Singen hat viele andere Themen und Probleme, die lange genug durch die ECE-Debatte blockiert worden sind.