Die Depot-Filiale in der August-Ruf-Straße in Singen ist seit einem halben Jahr geschlossen. Es wirkt aber fast so, als wenn das Geschäft gestern noch geöffnet hatte: Vasen, Teelichter und andere Dekorationsartikel stehen noch immer Eingangsbereich der ehemaligen Filiale. Auch das Schild „Diese Depot-Filiale hat ab sofort geschlossen“ ziert noch den ehemaligen Eingangsbereich, über dem der Schriftzug „Depot“ prangt. Doch warum wurden die Artikel nicht bereits vollständig ausgeräumt und in die andere Depot-Filiale im Cano gebracht oder ins Lager eingeschickt?
Eine offizielle Stellungnahme von Depot zu diesem Sachverhalt gibt es nicht. „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft geben“, schreibt ein Pressesprecher der Deco Gries Company, zu der die insolvente Deko-Kette gehört, auf Anfrage des SÜDKURIER. Auch welche Auswirkungen die Schließung auf die Depot-Filiale im Einkaufszentrum Cano hat oder wie es allgemein um Depot steht, beantwortet das Unternehmen nicht.
Insolvenzverfahren und Filialschließungen
Die Depot-Filiale in der August-Ruf-Straße hat ihre Türen im vergangenen Spätsommer geschlossen. Gries Deco Company hatte Mitte Juli Insolvenz in Eigenverwaltung, ein sogenanntes Schutzschirmverfahren, beantragt.
Das Mutterunternehmen von Depot will sich damit neu ausrichten. „Daher gehen wir davon aus, dass der Erhalt des Unternehmens angestrebt wird. Was dies letztlich für einzelne Standorte bedeutet, können wir heute noch nicht sagen“, erklärten die städtische Pressestelle in Singen und Wirtschaftsförderer Oliver Rahn auf Nachfrage des SÜDKURIER noch im Juli.

Nachnutzung der Räumlichkeiten im Fokus der Stadt
Eine weitere Niederlassung von Depot ist im Cano untergebracht und weiterhin geöffnet. Es seien aber auch andere Anbieter im Einkaufszentrum Cano sowie in der Innenstadt zu finden. „Daher wäre der Verlust einer oder beider Depot-Filialen zwar bedauerlich, aber für das Funktionieren der Innenstadt nicht gravierend. Eine attraktive Nachnutzung der Immobilien wäre im Fall einer Schließung natürlich von großem Interesse für die Stadt Singen“, so die Aussage im Juli.