Das Licht ist aus, die Auslagen sind leer: Fast auf einen Schlag haben zwei Firmen das Cano in Singen verlassen. Denn wer im ersten Obergeschoss des Einkaufszentrums nun Waffeln und Eis oder ein paar neue Schuhe kaufen will, der steht vor verschlossenen Türen. Wafflers und Görtz haben ihre Filialen geschlossen. Damit schrumpft das Angebot im Bereich hinter dem Food-Court erheblich. Center-Manager Berat Ahmetoglu erklärt auf SÜDKURIER-Nachfrage die Hintergründe.
Laut Ahmetoglu habe Görtz seinen Betrieb im Cano im April eingestellt, Wafflers habe seit dem 21. April geschlossen. „Im Fall von Görtz liegt der Hintergrund in der Konzerninsolvenz, die zur Aufgabe zahlreicher Filialen geführt hat – leider auch die im Cano. Die Performance des Standorts in Singen war erfolgreich, und wir bedauern die Schließung sehr“, sagt er. Bereits im September 2022 dieses Jahres hat der Schuhhändler Insolvenz angemeldet, wie Medienberichten zu entnehmen ist. Damals fand sich ein Investor, doch im Januar 2025 wurde erneut ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Bei Wafflers habe es laut dem Center Manager seit über einem Jahr innerbetriebliche Herausforderungen gegeben, die nun zur Einstellung des Betriebs geführt hätten. Eine Anfrage bei beiden Firmen blieb indes unbeantwortet, genauere Details sind daher aktuell nicht bekannt.
Was passiert mit den leeren Flächen?

Wie es mit den leerstehenden Flächen im Cano weitergehen wird, steht laut Ahmetoglu noch nicht fest. „Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit mehreren Interessenten. Unser Ziel ist es, mit einer neuen Vermietung wieder ein Angebot zu schaffen, das das Cano sinnvoll ergänzt und positive Impulse für die Innenstadt setzt“, sagt er.
Mögliche Namen zu neuen Mietern nennt er allerdings nicht. Aber: „Unser Fokus liegt auf qualitativ passenden Konzepten und auch innovativem Einzelhandel.“
Die beiden Schließungen im Cano sind nicht die einzigen in der jüngsten Vergangenheit. Zuletzt hatte auch Dean & David im Erdgeschoss seine Filiale geschlossen. Schilder des Anbieters für Salate und Bowls sind zwar weiterhin zu sehen, doch Essen gibt es dort schon seit Jahresbeginn nicht mehr. Auch zur Nachvermietung dieser Fläche laufen laut Ahmetoglu Gespräche: „Aber es gibt noch keine spruchreifen Ergebnisse. Die gastronomischen Flächen möchten wir auch wieder mit Gastronomie belegen, die das vorhandene Angebot ergänzen.“
Sorgen um das Einkaufszentrum müsse man sich aber nicht machen: „Das Cano weist trotz der erwähnten Veränderungen eine stabile Auslastung auf. Ein gewisser Wechsel und Wandel in einem Einkaufszentrum sind üblich und auch ein Vorteil, da sie sich der dynamischen Zeit anpassen können“, betont Ahmetoglu.
Leerstände würden aktiv bearbeitet, bevor sie für Kunden sichtbar werden. „Dabei setzen wir auf nachhaltige Nachvermietungen statt kurzfristiger Zwischenlösungen.“
Positive Tendenz, aber schwierige Gesamtsituation
Im vergangenen Jahr hätten sich laut Ahmetoglu sowohl der Umsatz der Händler als auch die Frequenz positiv entwickelt. „Natürlich stellt die aktuelle wirtschaftliche Lage viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Dennoch zeigt sich, dass gut geführte Konzepte mit klar positionierter Strategie auch weiterhin erfolgreich sein können – wie viele unserer Shops im Cano beweisen.“ Laut dem Center Manager sind aktuell keine weiteren Geschäftsaufgaben bekannt.