Auch tropische Hitzegrade halten nicht davon ab, das Singener Stadtfest zu feiern. Das zeigten die Besucher, die am Wochenende durch die Fußgängerzonen der Innenstadt schlenderten. „Raus aus der Sonne“ war das Motto. Stets belegt waren die Schattenplätze in den Straßencafés und unter den Sonnenschirmen über den Bankreihen vor den Bühnen. Als schattiger Ruhepol im bunten Getriebe bewiesen sich auch die Bänke unter den Bäumen in der neu gestalteten Hegaustraße. Einladende Düfte internationaler Köstlichkeiten mischten sich in die warme Sommerluft und für Gaumenfreuden vom Grill, aus der Backstube oder für Eis und Getränke nahmen die Besucher das Anstehen am Wochenende gern in Kauf.

Tagsüber waberte die Hitze durch die Häuserzeilen und machte auch vor den Bühnen nicht Halt. Die zehn Fitness-Sportlerinnen der Gruppe Boxited vom TV Rielasingen steckten die Hitze aber gut weg. „Wir haben Spaß am gemeinsamen Schwitzen und strengen uns gerne an“, versicherte Trainerin Diana Stein. Seit vielen Jahren haben sie einen Auftritt beim Stadtfest, für den sie neue Kombinationen einstudieren. Auch Freunde des Breakdance kamen auf ihre Kosten, Loni Gashi brachte internationale Breakdancer zu einem Wettbewerb auf die Bühne.

Einen besonderen Programmpunkt bot der SÜDKURIER-Talk unter dem Motto „Demokratie leben“ mit Ingo Lenßen. Aktuelle Themen waren der Ausgang der Kommunal- und Europawahl, die Aufgabe der Medien, Gleichberechtigung oder die Friday for Future Demonstrationen. Bekannt als TV-Anwalt, sprach Lenßen mit OB Bernd Häusler und Torsten Lucht als SÜDKURIER-Lokalchef, gut vertreten waren die Frauen mit der Gleichstellungsbeauftragten Petra Martin-Schweizer, Isabell Büren-Brauch, Grünen-Gemeinderätin in Singen, Diana Alt vom Kreisjugendring und Bea Gabele als ehemalige Vorsitzende des Elternbeirats. Zu Wort kamen auch die Schüler Benjamin Janke und Matteo Möller.

Für Renate Leonhardt und Sabine Danassis war das Stadtfest Anlass für eine gemeinsame Unternehmung. Die Hitze hielt sie nicht davon ab, einen Bummel durch die Innenstadt zu unternehmen. „Man trifft Leute, die man lange nicht gesehen hat“, so Sabine Danassis. Ihrer Meinung nach sollten mehr Vereine mitmachen: „Es ist ein Singener Fest und sie könnten zeigen, wie vielfältig der Singener Vereinswelt ist.“
Dafür ist der Musikverein Hausen ein Beispiel, auch wenn es reichlich Einsatz kostet. Rund 30 Leute standen am Festwochenende parat, für den Aufbau des Standes hatte sich die Vorstandschaft den Freitag sogar freigenommen. Es geht nicht allein um die Aufbesserung der Kasse, sagt Gabi Kopp: „Der Einsatz beim Stadtfest stärkt das Team-Gefühl.“ Hier hätte man die Möglichkeit zum Reden, nach den Proben bliebe dafür keine Zeit. Die Hitze machte auch den Helfern vom MV Hausen zu schaffen. Am Samstag hieß es für sie Durchhalten. Bis zum Ende des Festes alles wieder versorgt sei, würde es schon nach Mitternacht werden.

Party ohne Pause
- Rund um volles Programm: Wo man den Bummel begann, war beim Stadtfest eigentlich egal. Pausenlos bot das Fest auch in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Angebot für nahezu jeden Geschmack. Stets Anziehungspunkt waren die Bühnen, die bis in die späten Abendstunden fast ohne Pause ein abwechslungsreiches Musik-, Tanz und Showprogramm präsentierten.