Der Herbst ist nicht nur die Zeit für heimelige Stunden auf der Couch mit einer dampfenden Tasse Tee oder Kakao, um sich aufzuwärmen. Die dunkle Jahreszeit ist auch die Zeit, in der mehr in Häusern und Wohnungen eingebrochen wird. Das bestätigt das Polizeipräsidium Konstanz auf Nachfrage mit und gibt Tipps, wie man sich vor Einbrüchen schützen kann.

„Im Herbst beginnen die Einbruchszahlen erfahrungsgemäß wieder zu steigen. Die Monate Oktober bis März sind die Hochsaison der Einbrecher“, sagt Polizeisprecherin Katrin Rosenthal. Die meisten Einbrüche, nämlich 80 Prozent, würden in der Zeit zwischen 10 und 22 Uhr stattfinden. Nur jeder siebte Einbruch erfolge in der Nacht. „Oft werden die früher einsetzende Dunkelheit und die erkennbare Abwesenheit der Bewohner von den Tätern genutzt“, weiß Rosenthal.

Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz.
Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz. | Bild: Polizeipräsidium Konstanz

Die Zahl der Einbrüche nehme im Vergleich zu den vergangenen Jahren grundsätzlich wieder zu. „Nachdem sich die Einbruchszahlen insbesondere in der Corona-Zeit reduziert hatten, sind sie nun wieder steigend“, so die Polizeisprecherin. 2023 wurde in Singen in 21 gewerblichen Räumen – Büros, Hotels, Gaststätten – eingebrochen sowie in 18 Wohnungen und Häusern. In Engen fanden im vergangenen Jahr im Gewerbe vier und zwölf private Einbrüche statt, in Rielasingen-Worblingen sieben Einbrüche im Gewerbe und sechs in private Räume.

Guter Schutz schreckt Einbrecher ab

Bemerkenswert sei laut Rosenthal die Tatsache, dass es bei der Hälfte der Taten bei einem Versuch bleibt. Hierzu würden mechanische Sicherungstechniken, ergänzende elektronische Absicherungen, das eigene Verhalten und aufmerksame Nachbarn beitragen. Doch auch dann gilt: „Das Sicherheitsgefühl ist nach einem Einbruch oder Versuch meist erheblich beeinträchtigt.“

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Damit dies nicht passiert, gibt die Polizei Tipps, um Haus und Wohnung vor unliebsamen Gästen zu schützen. So sollen Haus- und Wohnungstüren stets geschlossen werden, auch tagsüber. „Auch bei kurzer Abwesenheit sollten Fenster und Balkontüren verschlossen werden. Gekippte Fenster und Balkontüren öffnen Einbrecher besonders schnell“, sagt die Polizeisprecherin. Zudem sollten Haus- und Wohnungsschlüssel nie außerhalb der Wohnung versteckt werden. Bei Verlust des Schlüssels sollte alsbald der Schließzylinder ausgetauscht werden.

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Bei längerer Abwesenheit sollten Nachbarn informiert werden. Diese könnten laut Polizeisprecherin dazu beitragen, dass das Haus bewohnt erscheint, indem etwa der Briefkasten regelmäßig geleert wird. Auch in den sozialen Netzwerken sollte man keine Hinweise auf eine längere Abwesenheit Preis geben.

Wohnung und Haus können zudem durch den Einbau einbruchhemmender Fenster und Türen geschützt werden. Denn: „Meist werden Fenster oder Türen von Einbrechern mit einfachem Werkzeug aufgehebelt“, sagt Rosenthal. Bereits eingebaute Fenster und -türen können nachgerüstet werden, um besser vor einem Einbruch zu schützen.

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Mechanische Sicherungen, die sinnvoll aufeinander abgestimmt sind, sollten an erster Stelle stehen. Das können beispielsweise abschließbare Fenstergriffe sein. „Sie können dem Täter einen bestimmten Widerstand entgegensetzen und einen Einbruch deutlich erschweren oder gar verhindern“, sagt Rosenthal. Zusätzliche elektronische Sicherungen, etwa durch eine Alarmanlage, erhöhen darüber hinaus das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, was abschreckend wirken könne.

Polizei bietet Termine an

Kriminalpolizeiliche Beratungsstellen bieten kostenlose Vor-Ort-Beratungen an und geben Sicherungsempfehlungen. Termine können beim Polizeipräsidium Konstanz unter Telefon 07531 9951044 oder E-Mail unter konstanz.pp.praevention.kn@polizei.bwl.de vereinbart werden. Informationen gibt es unter www.k-einbruch.de oder polizei-beratung.de