Eigentlich ist sie hinter dicken Türen gesichert, aber bislang unbekannte Täter konnten sie doch beschädigen: Die Rede ist von der stadtgeschichtlichen Sammlung, die in einem Depot in der Johann-Peter-Hebel-Schule in Singen gelagert wird. Schon im Mai vermeldete die Polizei einen Einbruch, erst auf SÜDKURIER-Nachfrage wird klar: Betroffen ist die stadtgeschichtliche Sammlung, die unterhalb der Schule in einem früheren Bunker bewahrt wird. In den Regalen finden sich zum Beispiel eine frühe Maggi-Flasche, Wehrmachtshelme oder alte Feuerwehruniformen.
Anfang Mai, genauer im Zeitraum zwischen dem 8. und 10. Mai, sind laut einer Polizeimeldung unbekannte Täter in die Schule eingebrochen und haben darin randaliert. In den Räumen hätten sie aus einer Werkstatt diverses Werkzeug an sich genommen, mit dem sie weitere Türen gewaltsam aufbrachen und dort die Räume verwüsteten. Wie Kulturamtsleiterin Catharina Scheufele auf SÜDKURIER-Nachfrage erklärt, handelte es sich bei dem Werkzeug auch um Äxte der Feuerwehr. Laut Polizei sei ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro entstanden.

Eine riesengroße Sauerei
Für Catharina Scheufele ist die Situation mehr als ärgerlich. „Die Aktion war völlig unnötig. Es sieht aus wie eine riesengroße Sauerei. Für die Täter gibt es hier nichts, was sie mitnehmen könnten. Uns geht es aber um den ideellen Wert der Sammlung. Und die bringt den Tätern nichts“. Laut Kulturamtsleiterin sei die kriminaltechnische Untersuchung inzwischen abgeschlossen, sodass nun eine Gutachterin alles sichten könne. Wie hoch dann der ideelle Schaden sei, werde sich zeigen.
Die Polizei hält sich aus ermittlungstaktischen Gründen mit Angaben zu dem Fall bedeckt. Pressesprecherin Nicole Minge bestätigt jedoch, dass „die Kollegen der Kriminaltechnik vor Ort waren und vorhandene Spuren gesichert haben.“ Bei empfindlichen Materialien wie der stadtgeschichtlichen Sammlung werde zudem eine angemessene Spurensicherung erledigt, erklärt sie weiter.
Nicht der erste Einbruch in der Schule
Die Johann-Peter-Hebel-Schule scheint jedoch ein beliebtes Ziel für Täter zu sein: Bereits Anfang Februar war in der Schule eingebrochen worden. Hier hätten sich die Täter laut Polizei über ein gewaltsam geöffnetes, hinter einem Bodengitter gelegenes Kellerfenster Zugang zu den Innenräumen verschafft. Die Einbrecher erbeuteten auch damals schon nichts.
Ob die beiden Fälle in Zusammenhang stehen, könne die Polizei ebenfalls aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen, so Minge. Zu beiden Fällen hat die Polizei aber ein Zeugenaufruf gestartet. Wer Hinweise geben kann, meldet sich beim Polizeirevier Singen unter Telefon 07731 8880.