Die Vorfälle ereigneten sich an Treffpunkten der Poser- und Tunerszene in und um Singen, wie die Polizei mitteilt. Laut Informationen aus dem Führungs- und Lagezentrum (FLZ) beim Polizeipräsidium Konstanz spielte sich der größte Teil der Treffen auf Parkplätzen rund um den Kreisverkehr an der Aral-Tankstelle in der Singener Südstadt ab. Dabei sei es zu Ansammlungen von Personen gekommen, heißt es in der Mitteilung.

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Die Beamten zählten demnach 300 Fahrzeuge und 700 Personen, darunter auch Schaulustige. Die Personen seien aus dem Landkreis Konstanz, umliegenden Landkreisen und der Schweiz gekommen. Die Bestimmungen der Corona-Verordnung des Landes, die Versammlungen nach wie vor nur unter strengen Voraussetzung zulässt, und die Straßenverkehrsordnung seien Grundlagen für das Eingreifen der Polizei gewesen, heißt es beim FLZ. Was konkret vorgefallen sei, dazu habe er noch keine Informationen, sagte der Sprecher am Montagvormittag. Es sei aber nicht zu schwerwiegenden Straftaten gekommen.

Immer wieder Ziel von Autotunern und -posern: Die Aral-Tankstelle und benachbarte Parkplätze am Kreisverkehr in der Singener Südstadt. ...
Immer wieder Ziel von Autotunern und -posern: Die Aral-Tankstelle und benachbarte Parkplätze am Kreisverkehr in der Singener Südstadt. Das Bild entstand am Pfingstmontag, nachdem Polizisten in der Nacht zuvor Tunertreffen mit etwa 300 Fahrzeugen und 700 Personen aufgelöst hat. Tankstellenpächterin Zerhan Ergül sagt am Tag danach, die Polizei habe an der Tankstelle nicht viel Arbeit gehabt. | Bild: Freißmann, Stephan

Es sei teilweise zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen, heißt es in der Mitteilung weiter. Demnach wurden „starke Polizeikräfte“ des Landespolizeipräsidiums Konstanz und der Bundespolizei nach Singen beordert, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der Einsatz habe von etwa 20.15 Uhr bis nach 2 Uhr am frühen Montagmorgen gedauert, so der Sprecher beim FLZ. Über die Zahl der Einsatzkräfte könne er indes keine Angaben machen, sagte er, aus einsatztaktischen Gründen. Sollte es zu weiteren Treffen der Tuning-Szene in Singen kommen, will sich die Polizei nicht zu tief in die Karten schauen lassen.

Zuletzt waren Tuner und Poser eher im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Kreis Rottweil aktiv

Die Beamten hätten in der Nach zu Pfingstmontag Parkplätze abgesperrt, Ansammlungen Stück für Stück aufgelöst und die Abreise der Teilnehmer überwacht, heißt es in der Polizeimeldung. Das Polizeipräsidium Konstanz kündigt derweil an, die Szene weiterhin genau zu beobachten und bei Verstößen konsequent einzuschreiten. Zuletzt war die Tuning- und Poserszene der Region eher im Schwarzwald-Baar-Kreis und im Kreis Rottweil aktiv. Sogar der Abend des Karfreitag, den die Szene als Auftakt der Saison nutzt, war in diesem Jahr relativ ruhig geblieben. Der erste Vorfall in diesem Jahr sei das Treffen zu Pfingsten indes nicht gewesen, heißt es beim FLZ.

Und die guten Inzidenzwerte in der Corona-Pandemie, die derzeit im Kreis Konstanz herrschen, könnten eine Rolle dabei gespielt haben, dass die Tuning- und Poserszene ihren Treffpunkt nun wieder in Singen sucht. Denn dadurch gilt die Bundesnotbremse nicht mehr und es gibt keine nächtlichen Ausgangsbeschränkungen mehr. Für die Polizisten fällt damit eine weitere Handhabe gegen Tuningtreffen weg.

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Tankstellenpächterin Zerhan Ergül sagt am Tag nach dem Treffen indes, dass man dort für die Kunden da sei. Solange es gesittet und friedlich zugehe, habe sie nichts gegen die Menschen, die aufgrund solcher Treffen zum Tanken oder Einkaufen in die Tankstelle kommen. Dennoch stehen Absperrbaken an dem Gelände. Damit würde man die Sache in geordnete Bahnen lenken, wenn es großen Andrang gebe. An der Tankstelle habe die Polizei daher auch nicht viel Arbeit gehabt, sagt Ergül. Auf anderen Parkplätzen rund um den Kreisverkehr sei an Sonn- und Feiertagen und in der Nacht hingegen niemand, der ein Treffen von Autotunern und -posern regeln würde.