Ein Notarztwagen macht sich auf den Weg, fährt am Krankenhaus vorbei und will über den Bahnübergang der Schaffhauser Straße. Aber ups! Der ist ja gesperrt. Dann schnell wieder umdrehen und die Umleitung nutzen. Einige Autofahrer haben am Freitag noch nicht verinnerlicht, dass sie die nächsten Tage mit Einschränkungen rechnen müssen – auch wenn einige Verkehrsschilder es bereits im Vorfeld ankündigten. Bahnfahrer hörten auf der Strecke zwischen Konstanz und Engen schon seit einigen Tagen die Durchsage, dass sie sich auf Schienenersatzverkehr zwischen Singen und Immendingen einstellen müssen.

Freitag bis Mittwoch ist Geduld gefragt

Seit Freitag, 18. August, arbeitet die Deutsche Bahn einmal mehr an den Gleisen in Singen und sperrt dafür den Bahnübergang in der Schaffhauser Straße. Fahrräder und Fußgänger können noch durch, sonst aber keiner. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Bahnübergang mehrfach gesperrt, um die Gleise von Engen in Fahrtrichtung Singen zu erneuern. Jetzt kommen die Gleise der entgegengesetzten Richtung dran, wie die Bahn im Vorfeld erklärte.

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„Für die Arbeiten müssen die Platten zwischen den Gleisen entfernt werden. Somit sei ein Überfahren der Gleise nicht mehr möglich“, erklärt die städtische Pressestelle. Voraussichtlich sei das auch die letzte Sperrung. „Der Bahnübergang an der Schaffhauser Straße ist nach Abschluss dieser Maßnahme vollständig erneuert“, teilte eine Bahn-Sprecherin mit. Am Mittwoch, 23. August, um 17 Uhr soll der Bahnübergang für den Verkehr wieder offen sein.

So verlaufen die Umleitungen

Die Umleitung führt über die Verbindungsstraße Singen/West, Friedrich-Ebert-Platz und Rielasinger Straße und umgekehrt sowie über die Hohenkrähenstraße, Autobahn A 81 Anschlussstelle Hilzingen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Die Schlachthaus- und Roseneggstraße sind für Busse und Rettungsfahrzeuge reserviert.

An der Roseneggstraße in Singen wurde ein Blitzer aufgestellt, um Schleichfahrern entgegenzutreten
An der Roseneggstraße in Singen wurde ein Blitzer aufgestellt, um Schleichfahrern entgegenzutreten | Bild: Amir Murati

Auf dem Schleichweg blitzt es wieder

Im vergangenen Jahr forderten gleich drei Sperrungen am gleichen Bahnübergang die Geduld der Autofahrer, einige entdeckten eine Abkürzung über die Schlachthausstraße/Roseneggstraße für sich. Doch die Stadt ahndete die übermäßige – und unerlaubte – Nutzung des Geh- und Radweges mit einem Blitzer und Bußgeldern. Auch in diesem Jahr steht am Ende der Roseneggstraße ein Blitzer, der jeden Schleichfahrer festhalten soll.

„Das ist wie letztes Jahr“, schilderte eine Passantin, die ihren Namen nicht nennen möchte. Sie befürwortet aber, dass dort wieder ein Blitzer platziert wurde. Denn: „Mit meinem Hund kann ich dort jetzt nicht mehr laufen, ohne dass mir ein Auto entgegenkommt.“

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An der Baustelle sind am Freitag immer wieder Autofahrer zu beobachten, die bis zur Sperrung fahren und dann wieder umkehren müssen. Eine Anwohnerin kann der erneuten Sperrung aber etwas Positives abgewinnen: Sie sei insgesamt froh darüber, wenn weniger Autos an der Straße vorbeikommen und es die nächsten Tage wieder etwas ruhiger werde. Auch wenn Auto- und Bahnfahrer hoffen, dass der Bahnübergang nun das letzte Mal gesperrt wird.