Stephan Freißmann empfiehlt: Geheimnisvolle Orte – um die Ecke

Die ganze Heimat ist bekannt. Wirklich die ganze Heimat? Wenn man Benedikt Grimmlers Buch „Lost and Dark Places Bodensee“ zur Hand nimmt, stellt man fest: Es gibt sie, die unbekannten Orte bei uns in der Heimat. Nun gehören für Hegau-Bewohner die Aachquelle in Aach oder die Heidenhöhlen im Stockacher Ortsteil Zizenhausen vielleicht nicht unbedingt zu den weißen Flecken der Heimat.

Redaktionsleiter Stephan Freißmann verschenkt gerne etwas zum Lesen – und in diesem Fall kann man damit sogar noch etwas anfangen.
Redaktionsleiter Stephan Freißmann verschenkt gerne etwas zum Lesen – und in diesem Fall kann man damit sogar noch etwas anfangen. | Bild: Diana Freißmann

Doch was der in Konstanz lebende Autor über die einzelnen Orte zu erzählen hat, ist allemal einen Blick wert. Zum Beispiel, dass Badener und Württemberger sogar vor Gericht um das Wasser der Donau gestritten haben, das in der Aachquelle wieder zutage tritt. Schließlich lag die an der Versickerung württembergische Donau an vielen Tagen des Jahres trocken, während man im badischen Bodenseeraum von dem Wasser profitierte.

Einen Gastauftritt in dem 2021 erschienenen Buch haben unter anderem ein gewisser Popolius Maier, der den Freunden der Singener Fasnacht besser als Erznarr Poppele bekannt sein dürfte, das frühere Krankenhaus im Tengener Ortsteil Blumenfeld und der Bahnhof in Etzwilen. Richtig, das ist der Ort, an dem eine von Singen kommende Bahnstrecke endet, die das Land Baden-Württemberg für eine Wiederbelebung vorgeschlagen hat – Zukunft ungewiss. Doch die verlorenen Orte, die Grimmler aufzählt, ziehen sich bis in die weitere Region, bis in den Bregenzerwald, in die Region um Lindau und ins Schweizer Voralpenland. Auch für Kenner der Heimat dürfte es da eine ganze Reihe von Geheimnissen zu entdecken geben.

Isabelle Arndt verhilft zu Nachwuchs für heimischen Dschungel

Wer noch etwas Kleines, Hübsches schenken möchte, liegt mit Blumen eigentlich nie falsch. Schnittblumen sind inzwischen so klassisch, dass sie sogar an der Tankstelle auf dem Weg zum familiären Weihnachtsfest zu bekommen sind. Sie haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Schon nach wenigen Tagen ist es vorbei mit der hübschen Pracht. Ganz anders bei Topfpflanzen, denn die machen lange Freude – und wachsen sogar noch, wenn man ihnen Licht sowie ab und zu etwas Wasser gönnt. Ein persönliches Geschenk fernab von Konsum und Kommerz, das gut aussieht und für gute Luft sorgt. Außerdem ist es ziemlich praktisch, schließlich vermehren sich die Pflanzen mit etwas Fürsorge im heimischen Dschungel wie von allein.

Isabelle Arndt mit einer Pflanze, die aus einem Ableger entstand.
Isabelle Arndt mit einer Pflanze, die aus einem Ableger entstand. | Bild: Arndt, Isabelle

Manche Pflanzen wie Bananen bilden selbst Ableger, die man einfach ausbuddeln und dann in frische Erde pflanzen kann. Die wachsen im Winter auf dem Fensterbrett, fühlen sich im Sommer aber auch draußen wohl. Anderen sollte man etwas auf die Sprünge helfen: Monkey Masks (Bild) oder auch Efeututen sind so unkompliziert, dass man einfach Triebe abschneiden und im Wasser neu wurzeln lassen kann. Sobald sie nach wenigen Wochen Wurzeln gebildet haben, in einen Topf mit frischer Erde umtopfen und beim Wachsen zusehen – denn sie bilden innerhalb kurzer Zeit hübsche lange Ranken. So wird aus etwas Grün, etwas mehr Erde und einem hübschen Topf ein schönes, persönliches Weihnachtsgeschenk – mit dem Nebeneffekt, dass man selbst wieder mehr Platz hat für die nächsten Schönheiten im heimischen Dschungel.

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Jacqueline Weiß sorgt mit Wein aus nachhaltigem Anbau für Freude

Produkte aus der Region zu verschenken, ist eigentlich immer eine gute Idee. Und selbst wenn der Beschenkte sagt, er habe schon alles, kann man doch mit etwas Leckerem zum Essen oder Trinken eine Freude machen. Ein besonderer Wein oder Sekt aus dem Hegau darf bei mir als Geschenk auch ein bisschen teurer sein. Einen solchen Wein produziert das Weingut Denzel, das Rolf und Severin Denzel vom gleichnamigen Gartenbaubetrieb in Singen gegründet haben. Sie bewirtschaften 0,6 Hektar Rebfläche am Bohlinger Galgenberg und produzieren sei 2019 „Naturweine Denzel“. Severin Denzel ist gelernter Winzer und Mitgründer der Solidarischen Landwirtschaft in Friedingen. Er hat mit einem kleinen Team den Schlosshof bei Friedingen gepachtet und bekam jetzt die Genehmigung, unterhalb des Friedinger Schlösschens Wein anzubauen.

Einen nachhaltigen Secco verschenkt Jacqueline Weiß.
Einen nachhaltigen Secco verschenkt Jacqueline Weiß. | Bild: TOM HAIN

Im Jahrgang 2020 sind noch ein Muscaris, ein Muscaris Secco und ein Cidre im Angebot. Muscaris ist eine pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte. Die Weine von Denzel sind sogenannte Piwi-Weine. Das sind nachhaltig produzierte Weine aus Rebsorten mit Resistenzeigenschaften, so der Verein Piwi international. Diese Arbeitsgemeinschaft hat sich die Förderung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten zur Aufgabe gemacht. Die Piwi-Weine haben eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten wie den Mehltau. Das habe zur Folge, dass der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden kann. Sie benötigten nur wenige, ökologische Pflanzenschutzmittel. Das tut der Natur gut und freut die Verbraucher.

Albert Bittlingmaier setzt auf eine Fotowand mit den Lieben

Viel persönlicher geht nicht. Familienfotos eigens gemacht, um sie zu verschenken, wie an Oma und Opa der Kinder. Schon manche Foto-Termine sorgen für einigen Spaß. Die Jungen machen sich die Haare schön, der Vater bemüht sich, die verbliebenen etwas fülliger wirkend zu platzieren. Alle versuchen, sich bestens in Szene zu setzen. Dafür braucht es manchmal schon mehrere Anläufe und den fast perfekten Hintergrund. Also auch Geduld ist gefragt.

So schnell, wie die Zeit läuft, taugt das Geschenk auch bald als schönes Stück Erinnerung. Die Kosten sind überschaubar, das weihnachtliche Präsent zeugt von Herzlichkeit und bleibt haften. Ein weiterer Vorteil: Die Bilder sind später austauschbar. Oder man schenkt zu verschiedenen Anlässen ergänzende Fototafeln. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Albert Bittlingmaier mit der Fotowand.
Albert Bittlingmaier mit der Fotowand. | Bild: Elvira Bittlingmaier

Das Geschenk weckt aber auch Erinnerungen an die eigene Kindheit. Damals hatte der Vater von der Familie und Verwandten bei vielen Gelegenheiten Bilder gemacht. Lange vor dem digitalen Zeitalter. Die Fotos waren als selbst selbst gerahmte Dias zu sehen. An der großen weißen Leinwand. Und die durften wir gemeinsam anschauen, wenn beispielsweise bei erweiterten Familientreffen die kleine Stube picke packe voll war.

Die Dias liegen heute noch bei uns reihenweise in kleinen Holzkisten. Die neue Bilderwand animiert dazu, sie wieder einmal rauszukramen, an die Wand zu werfen und die Bilder im kleinen, trauten Kreis anzuschauen. Als bestes Beispiel dafür, wie solche auch nach Jahrzehnten eine bleibende hohe Wertigkeit haben.

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Dominique Hahn zaubert Selbstgemachtes aus Holz

Die schönsten Geschenke sind doch oft die selbstgemachten. Ganz einfach, weil der oder die Beschenkte dann weiß, dass man sich viele Gedanken gemacht und nicht nur Geld, sondern auch Zeit in das Geschenk investiert hat. Das Gute daran ist, dass Selbermachen auch viel Spaß machen kann. Ich zum Beispiel liebe es zu schreinern und Dinge herzustellen, die man so nicht unbedingt kaufen kann. Dazu zählt ein Schlüsselbrett aus Eiche mit Lego-Intarsien. Das war zwar kein Geschenk zu Weihnachten, sondern vielmehr hat es ein guter Freund von mir geschenkt bekommen, als er vor Kurzem in eine neue Wohnung umgezogen ist. Für den beschenkten Lego-Sammler war es ein echtes Highlight.

Dieses Schlüsselbrett hat Dominique Hahn selbst geschreinert.
Dieses Schlüsselbrett hat Dominique Hahn selbst geschreinert. | Bild: Matze Güntert

Dazu habe ich ein Stück von einem Eichenbrett mit Baumkante zugesägt und anschließend mit einer Oberfräse die Aussparungen für die bunten Klemmbausteine gefräst. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, die Kunststoffteile so einzusetzen, dass das Holz noch genügend Spielraum hat, um zu arbeiten. Natürlich braucht es gewisses Geschick, die richtigen Werkzeuge und ein bisschen Erfahrung im Umgang mit Holz. Je nachdem, mit welchen Holzarten man arbeiten will, ist die Beschaffung manchmal gar nicht so einfach, aber für den Anfängerbedarf bekommt man mittlerweile auch in manchen Baumärkten schon eine gewisse Auswahl. Außerdem muss es ja nicht gleich ein ausgefallenes Werkstück werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schlüsselanhänger oder einer Buchstütze? Das sind Dinge, die auch Anfänger leicht umsetzen können und den Beschenkten sicher trotzdem eine große Freude machen.

Laura Marinovic verschenkt eine Backmischung im Einmachglas

Selbstgemachte Geschenke machen Freude und sind oftmals persönlicher als gekaufte Dinge. Und man muss für ihre Anfertigung auch nicht unbedingt handwerkliches Geschick besitzen. Gerade Geschenke aus der Küche lassen sich oftmals auch ohne ausgeprägtes Vorwissen herstellen – schmecken aber trotzdem unglaublich gut.

Laura Marinovic mit einer Backmischung im Einmachglas.
Laura Marinovic mit einer Backmischung im Einmachglas. | Bild: Marinovic, Laura

Es gibt aber auch Geschenke, die nicht nur aus der Küche kommen, sondern auch in der Küche verwendet werden. Leicht aber schön anzusehen sind selbstgemachte Backmischungen im Glas. Dafür werden die – schon abgewogenen – trockenen Zutaten von Gebäck wie Brownies, Muffins oder Keksen einfach ordentlich übereinander in ein Glas geschichtet. Genutzt werden können entweder eigens dafür gekaufte Dekogläser oder aber die ausgespülten Gläser von Produkten wie Oliven, Marmelade oder Milch. Besonders schön lassen sich Zutaten anrichten, wenn sie deutlich unterschiedliche Farben haben und so für hübsche Streifen im Glas sorgen. Wichtig: Nach jeder Schicht sollte das Glas vorsichtig kurz gegen einen Tisch gestoßen werden, damit keine Hohlräume entstehen.

An das Glas wird dann eine Karte gehängt oder geklebt, auf der das Rezept für das Gebäck samt der nicht trockenen Zutaten wie Eier, Butter oder Milch geschrieben werden. Zum Schluss wird das Glas noch nach Belieben etwa mit einem schönen Band verziert – fertig. Nun muss der Beschenkte nur noch die Zutaten im Glas sowie die feuchten Zutaten zusammenrühren und erhält einen fertigen Teig.

Rezepte dazu gibt es im Internet übrigens zuhauf, sowohl süß, als auch herzhaft. Und es lassen sich auch ganz leicht eigene Rezepte verwenden.