Ein Großeinsatz von Rettungskräften und Feuerwehr hat die Bürger von Singen am Sonntag aufgeschreckt. In einem Keller in einem Mehrfamilienhaus in der Schaffhauser Straße ist gegen 10.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen.

Die Singener Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen vor Ort. Was das Feuer verursacht hat, war am Sonntag noch ...
Die Singener Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen vor Ort. Was das Feuer verursacht hat, war am Sonntag noch nicht klar. | Bild: Matthias Güntert

Im Minutentakt rücken Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzfahrzeuge verschiedener Rettungsdienste in Richtung Singener Krankenhaus aus. Der Bereich rund um den Brand wurde von der Polizei großräumig abgesperrt. Auch über die sozialen Medien verbreitet sich die Nachricht, dass Bewohner und Anlieger die Fenster und Türen geschlossen halten sollen. Laut Einsatzleiter Kai Olbrich von der Singener Feuerwehr seien die ersten Einsatzkräfte aufgrund einer starken Rauchentwicklung im Bereich Virchowstraße/Schaffhauser Straße alarmiert worden. „Da wir Einsatzkräfte in der Nähe hatten, haben wir uns allerdings schnell dazu entschieden, nachzualarmieren“, sagt er.

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Laut Olbrich sei das Feuer im Keller des Zwölfparteienhauses ausgebrochen. Wie Einsatzkräfte vor Ort berichteten, habe Müll im Keller den Brand beschleunigt, es sei zu einer riesigen Flammenentwicklung und starkem Rauch gekommen. „Die Wohnungen waren stark verraucht. Im ganzen Haus hat sich schwarzer Rauch blitzschnell ausgebreitet“, schildert Kai Olbrich. Weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr berichten davon, dass das Treppenhaus wie ein Kamin gewirkt habe. Unter Atemschutz seien die Einsatzkräfte gegen das Feuer vorgerückt.

Im Hintergrund ist das Gebäude des DRK zu sehen. Dort wurde eine Versorgungsstation für Verletzte eingerichtet.
Im Hintergrund ist das Gebäude des DRK zu sehen. Dort wurde eine Versorgungsstation für Verletzte eingerichtet. | Bild: Matthias Güntert

Besonders kurios bei dem Einsatz: Von außen war am frühen Mittag am Gebäude kaum etwas zu sehen. Zwar war deutlicher Brandgeruch bemerkbar und vereinzelt quoll schwarzer Rauch aus den Kellerfenstern, aber Flammen waren bei dem Einsatz keine zu sehen, wie sich vor Ort zeigte. Was genau das Feuer ausgelöst habe, sei laut Olbrich derzeit völlig unklar.

Löscharbeiten werden sich bis in die Abendstunden ziehen

Gegen 14 Uhr teilt Feuerwehr-Pressesprecher Stefan Tröndle mit, dass sich die Löscharbeiten noch bis in den frühen Sonntagabend ziehen werden. Von fünf verletzten Feuerwehrleuten seien drei mittlerweile ins Krankenhaus gebracht worden. „Wir sind aktuell dabei, die Kellerräume vom Brandgut zu räumen“, sagt er gegenüber dem SÜDKURIER. Das Feuer habe sich zu diesem Zeitpunkt auf mehrere Kellerräume verteilt, immer wieder seien an verschiedenen Stellen kleinere Feuer ausgebrochen.

Aufgrund der Größe des Einsatzes kommen verschiedene Gruppenführer immer wieder zu Besprechungen mit Einsatzleiter Kai Olbrich zusammen.
Aufgrund der Größe des Einsatzes kommen verschiedene Gruppenführer immer wieder zu Besprechungen mit Einsatzleiter Kai Olbrich zusammen. | Bild: Matthias Güntert

Wie die Polizei vor Ort berichtet, seien 20 Personen in dem Gebäude gemeldet. Laut Einsatzleiter Olbrich habe die Feuerwehr den Einsatz in zwei Abschnitte unterteilt: Während im Inneren ein Löschangriff gegen die starke Flammenbildung eingeleitet worden sei, hätte die Bergung der Bewohner über die Balkone im hinteren Bereich gestartet. „Alle Bewohner konnten sich auf die Balkone retten und wurden von dort geborgen“, so Olbrich. Die Bewohner blieben laut dem stellvertretenden Kommandanten unverletzt. Bei der benachbarten Rettungswache des DRK wurde eine Station zur Versorgung eingerichtet. Die Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen vor Ort.