Nun hat Corona auch eine Einrichtung des Caritasverbands Singen-Hegau erwischt. Im Haus St. Klara, in dem 41 Menschen mit Behinderung wohnen, sind nach aktuellem Stand 15 Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden und somit in Quarantäne.

Der Caritasverband geht mit der Situation ganz offen um und hat auf seiner Homepage eine entsprechende Notiz. „Nun hat es uns erwischt, obwohl wir so viel getan haben, um die Hygienebestimmungen einzuhalten“, sagt Caritas-vorstand Wolfgang Heintschel im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Auch werden und wurden die Bewohner immer wieder auf die Abstandsregeln und Hygienebestimmungen hingewiesen. „Und sie haben es auch recht gut umgesetzt“, findet Stefan Leiber, Leiter von St. Klara.

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Bis zum vergangenen Wochenende waren zunächst sieben Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv getestet worden. Die sieben infizierten Mitarbeiter arbeiten alle im Bereich der Betreuung in den Wohngruppen. Am Dienstag wurden nun im ganzen Haus noch Schnelltests bei allen Bewohnern und Mitarbeitern gemacht, außerdem bei den Mitarbeitern der Sozialstation St. Elisabeth, wo auch zwei positive Fälle beim Personal bekannt waren.

„Die Gottmadinger Ärztin Claudia Wilms hat neun der Mitarbeiter von St. Klara spontan geschult, wie man die Schnelltests richtig abnimmt“, erklärt Heintschel. Nun sind nach diesen Schnelltests 15 Bewohner und sieben Mitarbeiter Corona-positiv, zwei Ergebnisse standen zum Zeitpunkt des Gesprächs noch aus. Zwei Bewohner sind derzeit im Krankenhaus, einer davon zur Überwachung der Corona-Infektion. Auch in der Werkstätte Team Pirmin gibt es aktuell zusätzlich drei weitere Fälle, die in häuslicher Quarantäne sind.

Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Landkreises laufe gut, erklärt Stefan Leiber. Auch wenn man es derzeit nicht immer gut erreicht. „Leider kommen die Testergebnisse aber in einer relativ großen zeitlichen Spreizung“, sagt Oliver Kuppel, ebenfalls Caritas-Vorstand. Vermutlich hatten sich erste Bewohner am letzten Oktoberwochenende infiziert. Wo genau, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Die Ergebnisse der ersten Tests vom 3. November kamen nach und nach bis zum vergangenen Wochenende. „Zum Glück hatten wir bereits eine große Charge von Schnelltests bestellt“, ergänzt Kuppel.

Das gesamte Haus St. Klara steht nun unter Quarantäne. Besucher kommen nicht rein. Infizierte Bewohner müssen auf ihren Zimmern bleiben. „Das fällt ihnen natürlich schwer und sie leiden nicht nur unter Bewegungsmangel, sondern auch unter den nun fehlenden Kontakten“, so Leiber.

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Besonders dramatisch wird die Situation in der Einrichtung nun, da das Personal knapp wird. Wenn aktuell sieben Mitarbeiter aufgrund einer Corona-Infektion in häuslicher Quarantäne sind, klemmt es natürlich schon deutlich. Glücklicherweise gebe es bisher keine Fälle in den anderen vier Einrichtungen für stationäres Wohnen, sagt Stefan Leiber. Deshalb sind auch bereits Mitarbeiter aus diesen anderen Einrichtungen in St. Klara flexibel eingesprungen. „Wir würden uns wünschen, dass sich Menschen bereiterklären, bei uns kurzfristig mitzuarbeiten, natürlich gern mit pädagogischer oder pflegerischer Ausbildung“, sagt Wolfgang Heintschel. Er appelliert aber vor allem daran, die Corona-Regeln konsequent einzuhalten, also vor allen Dingen Maske tragen und Abstand halten.