Die Singener Maler sind schon eine Besonderheit: Seit mehr als 70 Jahren finden sich in dieser losen Gruppe Maler, Grafiker und Bildhauer zusammen. In der Stadtgartengalerie präsentieren derzeit 21 von ihnen ihre Arbeiten, Petra A. Ehinger, Nora Löbe und Joachim Böhm sind Beispiele für die unterschiedlichsten Positionen, die Kunst einnehmen kann.
Für Petra A. Ehinger ist ein Bild eine Symbiose von Sehen, Denken und Fühlen. „Mir ist wichtig, was zwischen dem Bild und mir und zwischen dem Bild und dem Betrachter steht oder entsteht“, erläutert sie. Vor 26 Jahren kam Ehinger zu den Singener Malern. Ein Jahr später übernahm sie die künstlerische Leitung der Gruppe, die sie zum Jubiläum an Nora Löbe übergab. Ihr Bild in der Stadtgartengalerie sei vom Corona-Lockdown beeinflusst: Auf uns selbst zurückgeworfen habe man gesehen, was wir alles haben, sagt sie. Ihr Landschaftsbild versteht sie als Ausdruck der Dankbarkeit.
Joachim Böhm sieht die Welt durch die Brille des Karikaturisten: „Humor steht für mich im Mittelpunkt. Mit Karikaturen kann man die Schwachstellen aufs Korn nehmen.“ In seinem Bild spielt er auf das ausgefallene Hohentwielfestival an – ein Mann und ein Junge blasen gleichzeitig in eine Trompete mit zwei Mundstücken: „Der Junge auf der Bergspitze schaut optimistisch nach vorn, im nächsten Jahr wird es das Fest wieder geben.“ Auch Böhm kam vor 26 Jahren zu den Singener Malern und hat vielen Ausstellungseröffnungen durch die Auswahl der musikalischen Umrahmung seinen Stempel aufgedrückt.
Nora Löbe experimentiert und erforscht das Naturphänomen Farbe und setzt sich mit Goethes Farbenlehre auseinander. Mit Entdeckerdrang greift sie zum Pinsel und geht ihre Malerei eher auf wissenschaftlicher Basis an. Seit mehr als zehn Jahren ist sie bei den Singener Malern, sie organisierte auch die beiden Stadtgartengalerien. Eine Ausstellung für die Öffentlichkeit sei schon eine Besonderheit, möglich sei das nur durch die Unterstützung der Stadt und der Firma 3A Composites gewesen.