Ein Motto gibt es schon: „Demokratie leben“. Denn das begleite das Friedrich-Wöhler-Gymnasium seit seiner Gründung bis heute. Auch der Zeitplan bis zum 50. Geburtstag des zweiten Gymnasiums der Stadt steht soweit fest: Zwischen 11. und 16. Juli 2022 soll groß gefeiert werden, wie Schulleiterin Sabine Beck und Lehrerin Nicola Fritsch im Ausschuss für Schule und Sport erklärten. Dann soll es einen Festakt, eine Festschrift, eine Jubiläumsausstellung sowie an zwei Tagen ein Musiktheaterstück geben.

„Wir haben seit 2019 die ganze Schule mitgenommen“, sagte Fritsch zur umfangreichen Planung, an der verschiedene Akteure und Fachbereiche beteiligt sind. Unklar ist aber noch, mit welcher Summe sich die Stadt Singen beteiligt wird, denn die Macherinnen rechnen mit Kosten von 60.000 bis 70.000 Euro.

Sechs Facetten vom Beginn 1972 bis heute

Drei Tage lang soll es im Juli 2022 in der Stadthalle um Träume und Visionen gehen. In sechs Teilen wollen Schüler dann verschiedene Aspekte ihrer Schule und ihres Schullebens darstellen – mit viel Musik, es wird ja ein Musiktheaterstück. Die Themen dafür reichen von der Gründung des Gymnasiums (“Der Traum von einer demokratischen und menschlichen Schule“) über die Vision eines achtsamen Miteinanders von Mensch und Umwelt. Weiter geht es zum Beispiel mit dem Traum von Freiheit und einer Vision einer demokratischen sowie menschlichen Schule von morgen.

„Wir sind seit September 2019 dran“, erklärt Sabine Beck auf Nachfrage. Durch Corona und die Schulschließungen habe sich der Projektablauf etwas verzögert. Doch nun versuche man sich beispielsweise an Online-Chorproben. Ab September sollen dann Proben fürs Musiktheater stattfinden, auch Arbeitsgemeinschaften sind geplant.

Könnte bei der Finanzierung helfen: Schule ist im Rennen um den Schulpreis

„Weil so viele Menschen beteiligt sind, wird es wirklich zu einem Schulprojekt“, erklärt Schulleiterin Beck. Deutschklassen kümmern sich beispielsweise ums Drehbuch, die Fachbereiche Kunst, Naturwissenschaft und Technik um Bühnenbild, Requisiten, Plakat, Einladung und Logo. „Demokratie leben“ könnte außerdem zum Jahresthema im Unterricht, Projekten und AGs werden, auch eine Projektwoche sei denkbar. Eine Finanzspritze erhofft sich das Gymnasium vom Schulpreis: Das FriWö ist laut Sabine Beck in der zweiten Runde für den Preis, der mit bis zu 10.000 Euro dotiert ist.

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„Dass man was gibt, ist selbstverständlich“, sagte Oberbürgermeister Bernd Häusler, Details sollen in der Märzsitzung des Ausschuss für Verwaltung und Finanzen besprochen werden. Noch taten sich die Stadträte schwer mit der Vorlage: „Ich hätte eine Kalkulation erwartet, ohne Zahlen fällt eine Zusage schwer“, sagte Gabriele Eckert (SPD). Doch laut Sabine Beck stehen noch nicht alle Kosten fest. Marion Czajor (Neue Linie) schlug vor, dass die Stadt der Schule beim Anmieten der Stadthalle entgegenkommen könne. „Der Gemeinderat war immer wohlwollend und hat einen Weg gefunden“, versicherte sie. Auch Angelika Berner-Assfalg (CDU) motivierte: „Lassen Sie sich bloß nicht vom Geld aufhalten in Ihren Ideen.“

Pausenlos Proben von 8 bis 21 Uhr geplant: Stadthalle muss für fünf Tage sein

Lehrerin Nicola Fritsch erklärte aber auch, woran sich nicht sparen lasse: Fünf Tage in der Stadthalle müssten es sein. In der Vergangenheit hätten sie die Halle mal für nur drei Tage gemietet: Einen zum Aufbauen, einen zum Spielen, einen zum Abbauen. „Das ging nur, weil wir gar keine Pause gemacht haben.“ Der Probenplan für 2022 sehe schon eine Vollbelegung an den fünf Tagen vor, geprobt werden soll dann ohne Pause von 8 bis 21 Uhr. „Wir wollen die Kinder ja auch gut vorbereiten und sicher machen für die große Bühne.“

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Für Sanierung fehlt weiterhin das Geld, also tropft es weiter

Was bei der Märzsitzung kein Thema sein wird: Eine Sanierung des Gebäudes. Dafür sei kein Geld da, wie Häusler auf Nachfrage von Elternsprecherin Esther Hall-Andes erklärte. Im vergangenen Jahr war einmal mehr das undichte Dach des alten Gebäudes ein Thema, dabei ist laut Schulleiterin Sabine Beck keine Besserung in Sicht: „Das Gebäude macht nicht mehr lange, dann haben wir an jeder Ecke etwas zu flicken – es wird 50!“ Sie verstehe die finanzielle Not der Stadt, aber: „Wir wünschen uns schon sehr, dass da was passiert. Inzwischen haben wir einen Zustand, wo kleinere Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Es braucht ein Gesamtpaket.“ Daher wünsche sie sich eine Strategie, um die Sanierung mittelfristig trotz knapper Kasse zu realisieren.

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