Die Bundesregierung strebt bis zum Jahr 2030 die Zahl von 15 Millionen rein elektrisch betriebenen Autos auf deutschen Straßen an. Und um dieses Ziel zu erreichen, braucht es neben den E-Autos vor allem auch einen weiteren Baustein: genügend Ladesäulen. Auch in Singen gibt es nämlich noch Stadtbereiche, in denen die Ladeinfrastruktur ausbaufähig ist, wie Axel Huber, Mobilitätsmanager bei der Stadt, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt schilderte.
Laut Huber habe man in der Singener Südstadt bereits eine attraktive Ladeinfrastruktur geschaffen. „In der Südstadt gibt es schon ein dichtes Netz an Ladeinfrastruktur, das durch die Gewerbetreibenden immer weiter ausgebaut werden wird. Allerdings müssen wir in der Innenstadt noch mehr Ladepunkte anbieten“, so Huber weiter.
Acht neue Ladesäulen sollen deshalb in der Singener Innenstadt gebaut werden. Laut Axel Huber sei die Stark Energy GmbH aus Walldorf Ende des Jahres 2024 mit dem Ansinnen an die Stadt Singen herangetreten, auf eigene Kosten E-Ladeinfrastruktur in der Singener Innenstadt aufzubauen. Nach verschiedenen Gesprächen hätten sich acht Standorte herauskristallisiert, die verwaltungsintern schon abgestimmt worden seien.
So sieht der Plan aus
So könnten schon bald neue Ladesäulen in der Hauptstraße (Neubau Scheffelareal), Freiheitstraße 19 (C&A), Freiheitstraße 34 (Lutherkirche), Ekkehardstraße (Herz-Jesu-Platz), Hauptstraße 62, Bahnhofstraße 37 und Erzbergerstraße 5 gebaut werden. Ebenso habe die Firma laut Huber bereits mit der Thüga Energienetze GmbH die technische Umsetzbarkeit geprüft. Dafür würde die Firma laut Huber rund 700.000 Euro investieren. „Auf die Stadt kommen keine Kosten zu“, betonte er. Auch Oberbürgermeister Bernd Häusler bestätigte dies und nannte es „ein Projekt durch Dritte“. „Es ist ein riesiger Mehrwert und kostet uns nichts“, so der Rathauschef.
Laut Mobilitätsmanager Huber würde die Stadt dem Unternehmen für den Bau der acht Schnellladestationen pro Standort zwei Parkplätze zur Verfügung stellen. Die Stark Energy GmbH würde dafür eine Sondernutzung bezahlen. Die Stadt rechnet hierbei mit jährlichen Einnahmen von 2400 Euro. „Das sind auch alles nicht die Parkplätze, die den ganzen Tag belegt sind“, betonte OB Häusler.
Gegenwind für Standort-Auswahl
Obwohl die Ausschussmitglieder mit großer Mehrheit dem Vorschlag zum Bau der neuen Ladestationen zustimmte, gab es auch kritische Stimmen aus dem Gremium. Allen voran von Markus Weber (Neue Linie). Seine Recherchen hätten ergeben, dass oft eine zweistellige Anzahl an Ladestationen in Singen frei wären. Zwar brauche die Stadt die Ladesäulen, um auch für E-Auto-Nutzer attraktiver zu werden. „Allerdings ist die Standortwahl entscheidend“, so Weber.
Aus diesem Grund schlug er vor, die Standorte von acht auf sechs zu reduzieren. Weber sehe bei möglichen Standorten in der Ekkehard- und in der Erzbergerstraße 5 keine allzu große Nachfrage. Ein entsprechender Antrag Webers fand im Gremium eine Mehrheit. OB Häusler kündigte an, dass die Stadt zwei neue Standorte suchen und diese dem Rat vorstellen werde.