Die Eier sind mühevoll versteckt. Ein blaues hat Jessica Roth in der Spielsachen-Kiste platziert, ein grünes mit lila Streifen auf dem Regal zwischen den Fingerfarben. Gleich mehrere hat die junge Frau in einer Schale neben den Gummistiefeln angerichtet. Was fehlt, sind die Kinder, die diese Eier suchen und essen.
An diesem Gründonnerstag ist die Erzieherin ganz alleine in der Singener Kindertagesstätte Hoppetosse. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Ein regionales Fernsehteam begleitet Jessica Roth. Und das hat einen Grund: Auch wenn die Kinder an diesem Vormittag wegen der Corona-bedingten Schließung nicht über die Gänge der Einrichtung tollen können, sind sie trotzdem hier – und zwar digital.
Digitale Eierjagd
Auf dem Laptop-Bildschirm der Eltern lassen sich die Kleinen von ihrer Erzieherin mögliche Eierverstecke zeigen. Ist da etwa ein Ei im Turnraum versteckt? Lohnt es sich, noch einmal genauer im Geschirr-Regal nachzuschauen? Die Kinder sind konzentriert, sie haben sichtlich Spaß an der digitalen Eierjagd. Ein positiver Nebeneffekt: Zumindest auf den Bildschirmen kommen sie endlich wieder ihren Freunden nahe und – auch das schätzen die Erzieherinnen – sie verlieren nicht den Bezug zum Kindergarten.
Am Ende der Eiersuche lädt Leiterin Christa Rummel ihre Schützlinge zu Fingerübungen ein, die sie aus dem üblichen Morgenkreis kennen. Da machen alle gerne mit. Das Schöne: Die Erzieherinnen der Kita sind nicht die einzigen im Hegau, die neue Wege entdecken, um den Kleinsten gemeinsame Erfahrungen zu bescheren.
Diese Schlange darf gerne länger werden
In Singen-Bohlingen zum Beispiel wächst gerade eine Schlange heran. Was sich nicht unbedingt kinderfreundlich anhört, ist genau das. Am Eingang zum Spielplatz in der Straße „Zum Stationenweg“ dürfen Kinder Steine, die sie vorher bunt angemalt haben, hintereinander ablegen. Jeden Tag wird diese Schlange ein Stückchen länger.
Steine und Eier: eigentlich ganz gewöhnliche Gegenstände. Aber für die Jüngsten werden sie gerade zu bunten Mutmachern. Gut so!