Am Fuße der Berge – in dem Fall zumindest des Hohentwiels – zu arbeiten, ist schon etwas Besonderes. Genauso oder so ähnlich habe ich mir das vorgestellt, als ich schon als 15-Jährige aus dem hohen Norden in den Süden Deutschlands ziehen wollte. Dass ich einmal als Volontärin in der Lokalredaktion Singen landen würde, habe ich damals noch nicht geahnt. Aber beschweren kann ich mich nicht: Jeden Tag etwas Neues lernen, schreiben, interessante Menschen treffen und kreativ sein können – ein echt toller Beruf.
Plötzlich mittendrin
Deswegen bin ich froh, dass ich mich im Oktober 2023 für ein Volontariat beim SÜDKURIER entschieden habe. Seitdem war ich schon in den Redaktionen am Hochrhein, im Schwarzwald und in Konstanz unterwegs – und habe die Region dabei auf eine Art kennengelernt, wie es wahrscheinlich nur im Lokaljournalismus möglich ist.
Hier ein Beispiel: die Fasnacht. Als gebürtige Lüneburgerin konnte ich mit der Tradition bislang ehrlich gesagt nichts anfangen. Aber als Lokaljournalistin war ich plötzlich mittendrin: zwischen Konfettiduschen, Hästrägern und schriller Guggenmusik. Und ganz ehrlich: Inzwischen bin ich ein richtiger Fan davon. Ein anderes Beispiel ist die Schwarzwald-Serie „Die Fallers“. Die kannte ich bisher nur, weil meine Oma sich das gerne im Fernsehen angeschaut hat. Aber als Reporterin durfte ich einen ganzen Drehtag der Serie begleiten und auf dem berühmten Schwarzwaldhof einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Schön, wieder hier zu sein
Seit Juni bin ich nun für zwei Monate im Hegau unterwegs. Ich würde als Norddeutsche zwar nicht behaupten, mich hier in der Gegend bestens auszukennen – aber ich habe immerhin schon mal für ein Jahr im Hegau gelebt. Damals war ich in Gottmadingen und habe ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim BUND gemacht. Mein Chef war übrigens niemand Geringeres als der amtierende Bürgermeister Michael Klinger.
Ein paar Jahre später habe ich wieder mit ihm zu tun – allerdings nicht wegen Froschlaich und Fledermauskästen, sondern um ihm kritische Fragen zur Kommunalpolitik zu stellen. Eine Frage ist dabei aber noch ungeklärt: Als Freiwillige durfte ich ihn damals duzen – gilt das jetzt, als kritische Redakteurin, immer noch? Das werde ich sicher noch herausfinden. In diesem Sinne: Es ist schön, wieder hier zu sein.