Geschäftigkeit, Umtrieb und Gewusel bemerkt man sogar beim Telefonieren mit Bettina Kraus von der Poppele-Zunft. „Erst war da eine gewisse Traurigkeit, dass dieses Jahr die Fasnacht quasi ins Wasser fällt. Ich dachte dieses Jahr wird es ganz öde und nichts ist los, aber jetzt hat man gut zu tun“, erzählt sie. Sie ist eifrig dabei, Bestellungen für ihren Lieferservice entgegenzunehmen. Dazwischen werden Kinderfibeln abgeholt und obendrein ist noch eine Online-Ratssitzung mit dem Zunftkanzler angesetzt, bei der schon die Fasnacht für nächstes Jahr besprochen wird.
„Einerseits wollten wir ja so gerne doch noch etwas Närrisches auf die Beine stellen, andererseits wussten wir aber auch, dass es schwierig werden würde“, so die Rebwiebermodder. Durch Freunde von anderen Zünften erfuhr sie von der Idee, Getränkepakete an Fasnacht zu verschicken. „Das fand ich eine ganz tolle Sache, aber es sollten nicht nur Getränke sein. Zur Fasnet gehören für mich auch Speckbrot, Schnäpsle und Mogge“, erklärt sie die Entstehungsgeschichte. Alles wurde dann mit den anderen Rebwiebern besprochen.
Ein kulinarischer Narrenfahrplan
So kam der Gedanke, für jeden Tag ein anderes Gedeck anzubieten, ganz dem Narrenfahrplan entsprechend: am Schmotzigen Dunschdig sind Speckbrot, Schnaps, Mogge und Fasnetsküchle angesagt. Weiter geht‘s in die Zunftschür auf ein Stück Kuchen. Auch den kann man sich in den verschiedensten Sorten anliefern lassen. Am Samschdig zum Kinderumzug gibt es die obligatorische rote Wurst mit Weckle und Mogge, am Sonntag ist kulinarisch ein Gang über den närrischen Johrmarkt geplant – vom Speckbrot, über Knoblauchbaguette, Herdöpfel mit Kräuterquark oder Knobisoße, Kaffee bis hin zum Eierlikör – und sogar noch zwei Lose sind im Komplettpaket dabei. Zum Rebwieberball-Abend hat man die Wahl zwischen unterschiedlichen Gedecken mit Speckbrot, Poppele-Sekt, Süßem, Überraschungen und einem Link zur Playliste der Fasnet-Ohrwürmer – oder die legendären Rebwieber-Bällchen nach Dieter Dufners berühmten Fleischküchle-Rezept mit Kartoffelsalat. „Die essen beim Rebwieberball alle gern, die sind so lecker“, schwärmt die Rebwiebermodder. Zur Fasnets-Beerdigung endet es kulinarisch mit dreierlei Wurstzipfeln.
„Bei den Bestellungen ist das Johrmarktspaket der absolute Renner, das kommt sehr gut an“, verrät Bettina Kraus. Geliefert wird in etwa zu den traditionellen Veranstaltungsterminen – natürlich im Häs. „Ich bin total begeistert. Bisher gab es nur positive Rückmeldungen“, so Bettina Kraus. „Eine Bestellung wurde sogar aus dem Schwarzwald als Überraschung für die Eltern in Singen entgegengenommen“, berichtet sie.
Angerichtet und ausgeliefert werden die Gedecke für „d‘ Fasnet dehom“ Corona-konform mit Abstand und Maske. „Wir kommen den Leuten nicht zu nah, umarmen sie nicht und stellen das Bestellte vor ihre Tür. Ganz toll wäre es, wenn sich die Belieferten ebenfalls kostümiert hätten und dazu noch Hoorig rufen würden.“
Bestellungen werden noch bis Sonntag, 7. Februar, täglich ab 14 Uhr angenommen bei Bettina Kraus, Telefon (07731)54678, oder Marina Maier, Telefon (07731)182850, oder direkt per E-Mail an: http://Rebwiebermodder@poppele-zunft.de